Ginkgo

Seltener dement

Artikel drucken
Ginkgo-Blätter © Shutterstock
© Shutterstock

Zu diesem Ergebnis führte die Analyse einer deutschen Gesundheitsdatenbank mit 24.483 Patientinnen und Patienten ≥ 65 Jahre, bei denen im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2019 erstmals eine MCI diagnostiziert wurde. Um den Zusammenhang zwischen der Verordnung eines Ginkgo-Arzneimittels und dem Auftreten einer Demenz während dieses Beobachtungszeitraums abzuschätzen, wurde eine multivariable Cox-Regressionsanalyse durchgeführt – bereinigt um Alter, Geschlecht, Krankenversicherung, dokumentierte Komorbiditäten sowie die Verordnung von Cholinesterasehemmern.

Mehr als zwei Verordnungen von Ginkgo-Präparaten waren im Vergleich zu Patientinnen und Patienten ohne Ginkgo-Verordnung mit einer auf 71 % reduzierten Demenzinzidenz verbunden. Dieser positive Effekt nahm bei mehrmaliger Ginkgo-Verordnung weiter zu. So lag das Demenzrisiko bei mehr als dreimaliger Verordnung von Ginkgo-Arzneimitteln bei 64 % und bei mehr als viermaliger Verordnung nur noch bei 58 % im Vergleich zu MCI-Betroffenen ohne Behandlung mit Ginkgo-Arzneimitteln. Ginkgo dürfte nicht nur symptomatische, sondern auch krankheitsmodifizierende Wirkungen haben, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren.

AC

Quelle

Bohlken J et al. Association Between Ginkgo Biloba Extract Prescriptions and Dementia Incidence in Outpatients with Mild Cognitive Impairment in Germany: A Retrospective Cohort Study. 
J Alzheimer’s Disease 2022; doi: 10.3233/JAD-215348

Das könnte Sie auch interessieren