
„Riesenzellarteriitis ist eine herausfordernde Erkrankung. Patient*innen können unter Kopf-, Kiefer- und Muskelschmerzen leiden, und für viele besteht die Gefahr eines plötzlichen und dauerhaften Verlustes des Sehvermögens“3, ordnet Prof. Dr. med. Wolfgang Schmidt, Berlin, und Investigator der SELECT-GCA-Studie ein. „Die Ergebnisse der SELECT-GCA-Studie zeigen, dass Patient*innen mit Upadacitinib eine anhaltende Remission erreichen und ihre
kumulative Glukokortikoid (GC)-Exposition reduzieren können, wodurch wichtig Patient*innenziele bei der Behandlung der Riesenzellarteriitis erreicht werden.“
RZA ist eine immunvermittelte Erkrankung, die eine Entzündung der Schläfenarterien und anderer Schädelarterien, der Aorta und anderer großer und mittlerer Arterien verursacht. In der Regel sind die Betroffenen älter als 50 Jahre, am häufigsten tritt die RZA im Alter zwischen 70 und 80 Jahren auf.
„Die Zulassung von Upadacitinib bei der RZA bietet Patient*innen und Ärzt*innen eine neue Behandlungsoption und die erste orale GC-einsparende Therapie für Erwachsene mit RZA - eine aufgrund des höheren Alters und durch häufige Begleiterkrankungen besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe“, sagt Roopal Thakkar, M.D., Executive Vice President, Forschung &
Entwicklung, Chief Scientific Officer, AbbVie.
„Dieser Meilenstein zeigt unser Engagement für die kontinuierliche Erforschung und Erweiterung der Indikationen in Bereichen, in denen ein
hoher Bedarf besteht, um Patient*innen dabei zu helfen, bessere Ergebnisse zu erzielen, einschließlich einer anhaltenden Krankheitsremission.“
Die Zulassung von Upadacitinib in der RZA wird durch Daten aus der Phase-III-Studie SELECT-GCA gestützt, die kürzlich im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.1 In dieser Studie wurden die primären und wichtigsten sekundären Endpunkte mit Upadacitinib (15 mg) in
Kombination mit einer 26-wöchigen GC-Ausschleichtherapie im Vergleich zu Placebo in Kombination mit einer 52-wöchigen GC-Ausschleichtherapie erreicht.
Die primären Endpunktergebnisse der Phase-III-Studie SELECT-GCA zeigten:
- Anhaltende Remission*: 46,4% der Patient*innen, die Upadacitinib (15 mg) in Kombination mit einer 26-wöchigen GC-Ausschleichtherapie erhielten, erreichten in Woche 52 eine anhaltende Remission, verglichen mit 29% der Patient*innen, die Placebo in Kombination mit einer 52-wöchigen GC-Ausschleichtherapie erhielten (p =0,002).
Zu den wichtigsten sekundären Endpunkten gehörten:
- Verringerung der Rezidive: Bei 34,3% der Patient*innen, die Upadacitinib (15 mg) in Kombination mit einer 26-wöchigen GC-Ausschleichtherapie erhielten, trat bis Woche 52 mindestens ein Rezidiv auf, gegenüber 55,6% der Patient*innen, die Placebo in Kombination mit einer 52-wöchigen GC-Ausschleichtherapie erhielten (p = 0,001).
- Niedrigere kumulative GC-Exposition: Über einen Zeitraum von 52 Wochen war die kumulative GC-Exposition bei Patient*innen, die Upadacitinib (15 mg) in Kombination mit einer 26-wöchigen GC-Ausschleichtherapie erhielten, signifikant niedriger als bei
Patient*innen, die Placebo in Kombination mit einer 52-wöchigen GC-
Ausschleichtherapie erhielten (mediane Exposition von 1.615 mg bzw. 2.882 mg; p<0,001). - Anhaltende vollständige Remission†: 37,1% der Patient*innen, die Upadacitinib (15 mg) in Kombination mit einer 26-wöchigen GC-Ausschleichtherapie erhielten, erreichten AT-RNQR-250071-08042025
bis Woche 52 eine anhaltende vollständige Remission, verglichen mit 16,1% der Patient*innen, die Placebo in Kombination mit einer 52-wöchigen GC-
Ausschleichtherapie erhielten (p<0,001)
Während der 52-wöchigen placebokontrollierten Phase entsprach das Sicherheitsprofil von Upadacitinib im Allgemeinen dem, das bei anderen zugelassenen Indikationen beobachtet wurde. Ähnliche Raten schwerwiegender Nebenwirkungen wurden bei Patient*innen, die
Upadacitinib (15 mg) erhielten, und bei Patient*innen, die Placebo erhielten, beobachtet. Schwere Infektionen traten bei 5,7% der Upadacitinib 15 mg-Gruppe und bei 10,7% der Placebogruppe auf.1 Der Anteil der Patient*innen mit Ereignissen von besonderem Interesse war in Bezug auf die Inzidenz maligner Erkrankungen (ausgenommen Nicht-Melanom Hautkrebs; 1,9% in der Upadacitinib 15 mg-Gruppe gegenüber 1,8% in der Placebogruppe) und
venösen Thromboembolien (3,3% in der Upadacitinib 15 mg-Gruppe gegenüber 3,6% in der Placebogruppe) ausgewogen zwischen den Behandlungsgruppen.1 In der Upadacitinib 15 mg- Gruppe traten keine schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignisse (MACE) auf, verglichen mit zwei Ereignissen in der Placebogruppe.1 Vier Todesfälle wurden gemeldet, zwei in der Placebogruppe und zwei in der Upadacitinib 15 mg-Gruppe. Von den beiden Todesfällen in der Gruppe mit Upadacitinib (15 mg) wurde einer auf COVID-19 zurückgeführt
und der andere als ungeklärte Ursache eingestuft.
Upadacitinib ist in der EU für die Behandlung von Erwachsenen mit röntgenologischer axialer Spondyloarthritis, nicht röntgenologischer axialer Spondyloarthritis, Psoriasis-Arthritis, rheumatoider Arthritis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Erwachsenen und Jugendlichen mit atopischer Dermatitis und jetzt auch zur Behandlung von Erwachsenen mit RZA zugelassen