Zwei von der Industrie beauftragte Studien fanden ein Einsparungspotenzial von bis zu 600 Mio. Euro bis 2029 – allerdings nur bei Fortbestand der aktuellen Regelung. Seit 2017 sorgt die Biosimilars-Preisregelung für gestaffelte Preisabschläge: Das erste Biosimilar muss 38 % unter dem Originalpreis liegen, beim Eintritt weiterer Nachfolgeprodukte sinken die Preise in mehreren Wellen um bis zu 52 %. Bei Auslaufen würde wieder die Generika-Preisregel mit bis zu 65 % Abschlag gelten – was laut BiVÖ als Markteintrittsbarriere wirkt.
Laut IQVIA-Analyse wurden durch die aktuelle Regelung seit Einführung 1,9 Mrd. Euro im Gesundheitssystem eingespart. BiVÖ-Präsidentin Dr. Sabine Möritz-Kaisergruber forderte die Politik auf, die Regelung „endlich ins Dauerrecht zu überführen“ und sprach von einer „negativen Biosimilars-Biennale“, die beendet werden müsse. Das Institut für Pharmaökonomische Forschung (IPF) kalkuliert bei Auslaufen der Regelung mit Mehrkosten von 267 Mio. Euro über fünf Jahre. Die Rechnung basiert auf der Annahme, dass Biosimilars dann durchschnittlich drei Jahre später oder gar nicht auf den Markt kommen würden. Zusätzlich fordert der Verband die automatische Aufnahme von Biosimilars in den Grünen Bereich des Erstattungskodex. Dies würde laut IPF weitere 5,3 Mio. Euro einsparen. Derzeit decken Biosimilars 39 % des patentfreien Biologika-Markts in Österreich ab.