Appell

Prävention neu denken und organisieren

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Ulrike Mursch-Edlmayr (m.) mit Katharina Reich (r.) und Gastgeber Christoph Hörhan (l.) auf dem Podium beim Austrian Health Forum in Bad Hofgastein. © Ben Kaulfus
Ulrike Mursch-Edlmayr (m.) mit Katharina Reich (r.) und Gastgeber Christoph Hörhan (l.) auf dem Podium beim Austrian Health Forum in Bad Hofgastein. © Ben Kaulfus

„Weniger verwalten, mehr gestalten.“ Diesen Appell richtete Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr beim Austrian Health Forum in Bad Hofgastein bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Prävention – Einsatz & Bereitschaft“ in Richtung Regierung und Sozialversicherung. Hintergrund ist das Commitment des Gesundheitsministeriums, Prävention und Gesundheitskompetenz weiterzuentwickeln, die Patientensteuerung durch die Einführung von Gesundheitslotsen zu optimieren sowie Telemedizin und Präventionsleistungen – mit klaren Zuständigkeiten und Finanzierungsverantwortlichkeiten – auszubauen. „Hier können sich Österreichs mehr als 7.000 Apothekerinnen und Apotheker mit ihrer Kompetenz und Erfahrung einbringen und die erfolgreiche Umsetzung der Reformvorhaben sicherstellen“, betonte Mursch-Edlmayr. Prävention dürfe keine Frage des Wohnortes sein.


Forderung nach Präventionskonto

Mursch-Edlmayr forderte ein „Österreichisches Präventions-Programm“ (ÖPP), das für jede Person ein persönliches Präventionskonto bereitstellt. „Die Impfungen aus dem staatlichen Impfprogramm sollten Teil des ÖPP sein. Wenn Impfungen direkt auf das e-Rezept aufgespielt werden, dann können die Menschen direkt darauf angesprochen und zur jeweiligen Impfung motiviert werden. Zusätzlich ist dann eine genaue Evaluation möglich“, so der Vorstoß der Apothekerkammer-Präsidentin. Die weiteren Diskussionsteilnehmenden Katharina Reich, Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit, und Andreas Huss, Obmann der ÖGK, zeigten sich offen für den Vorschlag.

Impfen in der Apotheke 

Keine Diskussion über apothekerliche Präventionsmaßnahmen ohne das Thema Impfen in der Apotheke. Während sich diese niederschwellige und effiziente Maßnahme zur Erhöhung der Durchimpfungsraten weltweit mehr und mehr etabliert, tritt Österreich immer noch auf der Stelle. Im Zuge der Podiumsdiskussion bekräftigte Huss erneut, dass Apothekerinnen und Apotheker impfen sollten.

Prävention neu gedacht

Prävention in Österreich müsse generell neu gedacht und organisiert werden, sagte Mursch-Edlmayr bei der Veranstaltung: „Die notwendigen Schritte lauten Strategie – Nationales Präventionsgremium – Maßnahmen“, konkretisierte sie ihre Forderung nach einer Verbesserung des staatlichen Präventions-Managements. Impfungen sind als ein zentraler Teil der Prävention zu betrachten. Danach müssen wir die typischen Volkskrankheiten in den Fokus nehmen: Damit meine ich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht und so weiter.“ Auch hier sollten konkrete, bedarfsgerechte Leistungen für die Menschen auf das e-Rezept gespielt werden. „Die e-Card soll zum Schlüssel für Prävention werden.“

Margarete Olesko bei ihrem  Präventions-Workshop. © Ben Kaulfus
Margarete Olesko bei ihrem Präventions-Workshop. © Ben Kaulfus

Im Rahmen des Austrian Health Forums fand auch ein eigener Workshop zum Thema Prävention statt. Die Apothekerschaft war durch Margarete Olesko, Präsidentin der Landesgeschäftsstelle Salzburg, vertreten.

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