Vor dem Hintergrund einer aktuellen Meldung der österreichischen Zollbehörden über den zunehmenden Schmuggel mit gefälschten Arzneimitteln warnen Apothekerinnen und Apotheker die Bevölkerung erneut eindringlich vor dem Erwerb von Arzneimitteln außerhalb der Apotheke. "Der Handel mit gefälschten Medikamenten ist nicht nur illegal, sondern besonders perfide und moralisch verwerflich. Kriminelle setzen die Gesundheit und das Leben der Menschen aufs Spiel, da es bei derartigen Medikamenten keinerlei Qualitäts- und Herkunftskontrolle gibt", zeigt sich Mag. pharm. Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, erbost.
Sicherheit nur in der Apotheke
Für die Bevölkerung gebe es nur einen einzigen sicheren Weg: jenen in die Apotheke, wie Podroschko betont. "Konsultieren Sie Ihre Apotheke um"s Eck. Denn nur Apothekerinnen und Apotheker sorgen für die hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. Aufgrund der strengen Auflagen, Sicherheitskontrollen und der engmaschigen Lieferkette haben Fälscherbanden in den heimischen Apotheken keine Chance. Apothekerinnen und Apotheker garantieren nicht nur die Echtheit von Arzneimitteln, sie stellen auch sicher, dass sich alle einzunehmenden Medikamente gleichsam untereinander vertragen." Daher appelliert Vizepräsident Podroschko: Gehen Sie auf Nummer sicher, lassen Sie sich von Ihren Apothekerinnen und Apothekern persönlich beraten, und kaufen Sie Ihre Arzneimittel nur in der Apotheke vor Ort."
Zahl der Aufgriffe steigt dramatisch
Mit 11.691 aufgegriffenen geschmuggelten und gefälschten Sendungen bzw. 832.267 Medikamenten durch das Zollamt Österreich konnte 2022 eine Steigerung um rund 150 % zum Jahr davor (2021: 8.210 Aufgriffe) verzeichnet werden, wie aus dem Produktpirateriebericht 2022 hervorgeht. Es handle sich dabei um den Rekordwert seit Inkrafttreten der EU-Produktpiraterie-Verordnung 2014 und des Produktpirateriegesetzes 2020, meldet das Finanzministerium.
(APA)