Ärztekammer

Hausapotheken sollen Ärztemangel lindern

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Eine Hausapotheke beschert ein Zusatzeinkommen von ca. 30.000 Euro. © Shutterstock
Eine Hausapotheke beschert ein Zusatzeinkommen von ca. 30.000 Euro. © Shutterstock

Die Studie, die in einer Pressekonferenz präsentiert wurde, zeigt, dass im Schnitt jeweils 10.000 Österreicher:innen von 2,6 Apotheken versorgt werden. In Deutschland liegt das Apotheken-Bevölkerungsverhältnis dagegen bei 2,2. Damit würden in Österreich 570 Apotheken fehlen. „Diese Lücke könnte durch Hausapotheken gefüllt werden“, so Kreutzer. Der Studienautor will zudem eine steigende Unzufriedenheit bei Apothekenkund:innen wegen langer Wartezeiten und beschränkter Öffnungszeiten festgestellt haben. Auch Bereitschaftsdienste seien aufgrund der längeren Wege keine Lösung. Und klimafreundlicher sei die Hausapotheke auch, da der Anfahrtsweg wegfalle.

Für öffentliche Apotheken wäre ein Ausbau der Hausapotheken um 570 Standorte verkraftbar, denn die Umsatzrendite liegt bei öffentlichen Apotheken bei 9,8 % und damit deutlich höher als bei anderen Unternehmen. Durch die zusätzlichen Hausapotheken würde sich die Umsatzrendite nur marginal reduzieren – auf 9 %: „Dieser Beitrag ist den Apotheken zumutbar“, betonte Kreutzer. Den niedergelassenen Ärzt:innen wiederum beschere die Hausapotheke ein Zusatzeinkommen von etwa 30.000 Euro vor Steuer.

Dr. Silvester Hutgrabner, Leiter des Referates für Hausapotheken und Medikamentenangelegenheiten in der Österreichischen Ärztekammer, will „keine Apotheken abschaffen“, aber im ländlichen Raum eine „verbesserte ärztliche Versorgung“ und dazu brauche es Hausapotheken. „Es können ja auch Hausapotheken neben öffentlichen Apotheken bestehen“, meint Hutgrabner. 

AC

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