
In der Praxis bestätigte nun eine kleine Pilotstudie diese Hypothese: Mit hoch dosiertem Vitamin D und Probiotika ließ sich die Zahl der Migräneattacken reduzieren.
In die randomisierte, verblindete Studie wurden 72 Erwachsene zwischen 18 und 55 Jahren eingeschlossen. Sie erhielten über einen Zeitraum von zwölf Wochen entweder ein Probiotikum plus Vitamin D oder ein Placebo. Die Vitamin-D-Dosis betrug 50.000 I.E. alle zwei Wochen, das Probiotikum enthielt verschiedene Milchsäure- und Bifidobakterien.
Verändertes Darmmikrobiom
In der Verumgruppe reduzierte sich die Zahl der Migräneattacken pro Monat stärker als in der Placebogruppe (-3,2 versus -1,3 Attacken). Auch der Schweregrad der Attacken verminderte sich in der Interventionsgruppe (-1,6), während er in der Placebogruppe geringfügig zunahm (+0,7). Die Dauer der Anfälle, die psychische Belastung, der Entzündungsmarker CRP und die durch den Kopfschmerz verursachte Einschränkung blieben jedoch in beiden Gruppen unverändert.
Die Studienautor:innen sehen in der verminderten Dysbiose der Darmmikrobiota und den damit verbundenen verringerten Entzündungs- und Immunreaktionen die Ursache für die Wirksamkeit der Nahrungsergänzung bei Migräne.
Quelle
Tirani SA, et al.: Effects of probiotic and vitamin D co-supplementation
on clinical symptoms, mental health, and inflammation in adult patients with migraine headache: a randomized, triple-blinded, placebo-controlled trial. BMC Med 2024; 22(1): 457