Geschlechter

Gender Data Gap: Spärliche Datenlage für Frauen

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Werden Studierende nur anhand männlicher Anatomie unterrichtet, habe das laut den Forscherinnen Einfluss auf die Behandlung von Frauen. © Shutterstock
Werden Studierende nur anhand männlicher Anatomie unterrichtet, habe das laut den Forscherinnen Einfluss auf die Behandlung von Frauen. © Shutterstock

Sperber erklärt: „Von der Medikamentendosierung über Fahrzeugsicherheit bis hin zur Größe des Smartphones – was das Leben aller berührt, ist häufig nur auf die halbe Bevölkerung abgestimmt. Schuld ist der ‚Gender Data Gap‘.“

Bei Studien seien in der Vergangenheit Daten zu einem überwiegenden Teil, manchmal ausschließlich zu männlichen Probanden erhoben worden bzw. Daten zu Frauen entweder nicht miterhoben worden oder aber in einem so geringen Umfang, dass die Daten nicht brauchbar seien.

Die Datenlücke hätte auch schwerwiegendere Folgen als die Größe eines Smartphones: Crash-Test-Dummies seien männlichen Körpern nachempfunden, denn Tests mit Frauen nachempfundenen Puppen sind nicht verpflichtend. So könne man nicht ablesen, inwiefern ein Frauenkörper im Ernstfall Verletzungen davontragen würde.

Auch Medikamente werden hauptsächlich an Männern getestet. „Der weibliche Körper ist komplexer als der männliche“, betont Sperber. Solche Faktoren müssten aber gerade dann miteinbezogen werden, wenn Frauen Medikamente nehmen müssen. Werden Medikamente nur an Männern getestet, könne die empfohlene Dosis für die im Durchschnitt kleineren, leichteren Frauen falsch sein.

Der Gender Data Gap beeinflusse die Medizin aber auch auf andere Weise: Werden Studierende nur anhand männlicher Anatomie unterrichtet, habe das Einfluss auf die Behandlung von Frauen. Dennoch sei das Bewusstsein für das Problem in der Wissenschaft noch nicht angekommen, konstatierte Sperber.

VR

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