Impfraten verheerend niedrig

Impfmüdigkeit in Österreich: Umdenken nötig

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Ein alarmierender Trend: Pertussis und andere schwere Erkrankungen sind aufgrund sinkender Impfraten wieder auf  dem Vormarsch. © iStock
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Während andere Länder konsequent auf Impfprogramme setzen, zeigt sich hierzulande ein anderer Trend: Die Durchimpfungsraten sinken. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2024 wurden laut AGES 15.465 Fälle von Keuchhusten registriert – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 2.791 Fällen 2023. „Diese gewaltige Zahl kommt nicht von ungefähr. Österreich weist mit einer Durchimpfungsrate von 84 % die niedrigste Impfrate in Europa auf“, betont DI Olivier Jankowitsch, Generalsekretär des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Trotz Impfprogrammen bleibt die Impfbereitschaft in Österreich gering. Ein Beispiel ist die Influenza-Impfung: Nur 15 % der Bevölkerung sind geimpft. Auch beim Humanen Papillomavirus (HPV) gibt es große Lücken: Obwohl die Impfung bis zum 30. Lebensjahr kostenlos ist, sind nicht einmal 50 % der 14-jährigen Jungen geimpft. Auch bei FSME geht die Impfrate zurück. Während 2019/2020 noch 74 % der Geimpften die empfohlenen drei Impfdosen erhielten, sank diese Quote 2023/2024 auf rund 60 %. Der ÖVIH präsentierte daher einen 6-Punkte-Plan, um die Impfbereitschaft zu steigern. So soll es verbindliche Zielvorgaben durch das Gesundheitsministerium, eine bessere Nutzung des e-Impfpasses, ein umfassendes Impfkonzept für alle Altersgruppen, eine Erweiterung bestehender Impfprogramme, einen gleichen Zugang zu kostenlosen Impfungen für alle Kinder und eine frühzeitige Einbindung der Impfhersteller geben. 

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