Eine retrospektive Kohortenstudie mit rund 20.000 Patient:innen zeigt nun, dass nicht die tägliche Dosis, sondern die kumulative Dosis entscheidend für die Rezidivprävention ist.
Die Analyse basiert auf Daten der amerikanischen MarketScan commercial claims database (2017–2020) und schloss Personen ab 12 Jahren mit einer mindestens viermonatigen Isotretinoin-Therapie ein, die für 12 Monate nachverfolgt werden konnten. Die durchschnittliche initiale Behandlungsdauer betrug 5,6 Monate, mit einer maximalen Tagesdosis von 0,93 mg/kg und einer kumulativen Dosis von 132,4 mg/kg. Die Follow-up-Zeit lag bei durchschnittlich 24,9 Monaten.
Kumulative Dosis ist entscheidend
In dieser Zeit erlitten 22,5 % ein Akne-Rezidiv, 8,2 % begannen eine erneute Isotretinoin-Therapie. Eine höhere kumulative Dosis war signifikant mit einer niedrigeren Rezidivrate und geringerer Wahrscheinlichkeit einer erneuten Therapie assoziiert. Weibliche Patientinnen hatten ein höheres Rezidivrisiko, begannen jedoch seltener eine erneute Isotretinoin-Therapie. Ein möglicher Grund: die häufige Umstellung auf Spironolacton, das nicht fruchtschädigend wirkt. Die tägliche Dosis hatte also keinen Einfluss auf die Rezidivrate, sofern eine kumulative Dosis von mindestens 120 mg/kg erreicht wurde. Diese Ergebnisse erlauben eine individuelle Anpassung der täglichen Isotretinoin-Dosis zur Minimierung von Nebenwirkungen.