Postpartale Depression betrifft einen relevanten Anteil junger Mütter und äußert sich etwa durch anhaltende Niedergeschlagenheit, Angstzustände, Antriebsverlust und starke Erschöpfung. Die Erkrankung kann schwerwiegend sein, belastet nicht nur die Frau selbst, sondern kann auch die Bindung zum Kind beeinträchtigen. Pathophysiologisch wird unter anderem ein abrupter Abfall des Progesteron- bzw. Allopregnanolon-Spiegels nach der Geburt vermutet. Zuranolon, ein synthetisches Analogon von Allopregnanolon, greift in diese Mechanismen ein. Der oral verfügbare Wirkstoff gehört zu den neuroaktiven Steroiden und moduliert die Aktivität des Neurotransmitters GABA.
Besserung bereits innerhalb von zwei Wochen
Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie Skylark. In dieser erreichte Zuranolon den primären Endpunkt: eine signifikante mittlere Reduktion der Depressionsschwere, gemessen mit der Hamilton-Depressionsskala (HAMD-17) an Tag 15, Symptombesserung bereits ab dem dritten Behandlungstag und anhaltend bis Tag 45. Ein wesentlicher Vorteil ist die signifikante Besserung der depressiven Symptome bereits innerhalb von zwei Wochen – deutlich schneller als bei klassischen Antidepressiva. Als häufigste Nebenwirkungen von Zuranolon sind Somnolenz, Schwindel und Sedierung zu erwarten. Es darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden und da es in die Muttermilch übergeht, ist es für Stillende nicht empfohlen.
Quellen
• https://health.ec.europa.eu/latest-updates/commission-authorises-medicine-treat-postpartum-depression-2025-09-17_en
• Deligiannidis KM, et al.: Zuranolone for the treatment of postpartum depression.Am J Psychiatry 2023; 180(9): 668-675