Die Analyse von 13 Studien mit über 21.000 Teilnehmerinnen – darunter zwei randomisiert kontrollierte Studien (RCTs) – zeigt: Frauen, die rund um eine Konisation gegen HPV geimpft wurden, hatten ein geringeres Risiko, erneut hochgradige Zellveränderungen (CIN2+) zu entwickeln. In den RCTs entwickelten zwischen 0,6–1,5 % der Geimpften, jedoch 2,3 % der Nicht-Geimpften erneut Zellveränderungen der Stufe CIN2+ innerhalb von 2–3 Jahren.
Da Frauen nach Konisation ein erhöhtes Risiko für weitere HPV-bedingte Krebsvorstufen und Gebärmutterhalskrebs haben, könnte die Impfung eine präventive Option darstellen. Allerdings ist die Evidenzqualität laut den Autor:innen gering bis sehr gering. Verzerrungsrisiken in den Studien und fehlende Daten zu optimalem Impfzeitpunkt, HPV-Neuinfektionen, CIN3+ oder invasivem Krebs schränken die Aussagekraft ein. Auch zu Nebenwirkungen liegen nur begrenzte Daten vor.
Fazit: Die HPV-Impfung rund um die Konisation könnte das Rückfallrisiko senken, doch belastbare Empfehlungen sind derzeit nicht möglich. Ein großer RCT vom Imperial College London ist in Arbeit und könnte bald neue Erkenntnisse liefern. Trotz eingeschränkter Evidenz raten manche Ärzt:innen bereits jetzt zur Impfung.
QUELLE
Kapp P, et al. Cochrane Database Sys Rev 2025. doi/10.1002/14651858.CD016121/full