
In vielen Fällen bleibt die Erkrankung unerkannt, was zu gefährlichen Folgewirkungen und Komplikationen wie Schlaganfall und Herzbeschwerden führen kann. In einer S3-Leitlinie wurden nun neue Behandlungsempfehlungen veröffentlicht.
Risikoadaptiertes Screening
Da eine deutliche Assoziation zwischen Vorhofflimmern und Übergewicht, Hypertonie, Diabetes mellitus, Schlafapnoe und körperlicher Inaktivität besteht, sind Lebensstil-assoziierte Maßnahmen ein wichtiger Teil der Leitlinie. Empfohlen wird zudem ein risikoadaptiertes Screening: Menschen ab 75 Jahren und/oder mit erhöhtem Schlaganfallrisiko sollten mindestens einmal mittels EKG untersucht werden.
Im Einklang mit der ESC-Leitlinie Vorhofflimmern wurde der CHA2DS2-VA-Score für die Ermittlung des Schlaganfallrisikos eingeführt. Bei der Schlaganfallprophylaxe durch orale Antikoagulation zeigte sich, dass die Medikamenten-Adhärenz aus Unsicherheit oder Unwissenheit über Nutzen und Risiko der Therapie eher niedrig ist. Aus diesem Grund empfiehlt die Leitliniengruppe, die Patient:innen in die Entscheidungsfindung für oder gegen eine orale Antikoagulation aktiv einzubeziehen. Ob Vitamin-K-Antagonisten (VKA) oder DOAK eingesetzt werden, soll individuell entschieden werden.
Quelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. S3-Leitlinie Vorhofflimmern –
Version 1; Stand 14.4.2025; www.awmf.org