Laut aktuellen Zahlen sind 1,53 Millionen Menschen in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, 336.000 leben in absoluter Armut. Besonders dramatisch ist die Situation für Kinder: Rund 344.000 Minderjährige wachsen in prekären Verhältnissen auf – fast jedes vierte Kind. Fehlende Grundversorgung, Scham und Ausgrenzung hinterlassen tiefe Spuren in der psychischen Entwicklung.
„Armut und psychische Erkrankungen verstärken sich gegenseitig“, betont BÖP-Präsidentin Ao. Univ.-Prof. Dr. Beate Wimmer-Puchinger. Menschen mit geringem Einkommen leiden bis zu sechsmal häufiger an Depressionen. Gleichzeitig erschwert psychische Belastung den Weg aus der Armut – ein Teufelskreis, der soziale Ungleichheit zementiert.
Der BÖP fordert daher flächendeckend leistbare psychologische Versorgung, niederschwellige Angebote an Schulen und in Gemeinden sowie politische Maßnahmen, die seelische Gesundheit als integralen Bestandteil der Armutsbekämpfung berücksichtigen. „Armut macht krank – und psychische Erkrankungen machen arm. Diese Spirale muss durchbrochen werden“, so Wimmer-Puchinger.