Nach dem veröffentlichten Bericht „Assessing the clinical trial ecosystem in Europe“ ist die Anzahl der klinischen Forschungsprojekte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zwischen 2013 und 2023 von 22 auf 12 % gesunken. Das bedeutet, dass heute um 60.000 Patient:innen weniger Zugang zu einer Medikamentenentwicklungsstudie in einem EWR-Land haben. Der Bericht, der von IQVIA im Auftrag des europäischen Pharmaverbandes EFPIA und von Vaccines Europe durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass der EWR in den letzten zehn Jahren an Attraktivität als Forschungsstandort verloren und damit auch an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hat, zum Vorteil etwa der USA und China.
„Klinische Forschung ist ein ganz zentraler Bestandteil der Arzneimittelentwicklung. Wenn immer weniger davon in Europa passiert, können immer weniger Patientinnen und Patienten davon profitieren“, so Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Klinische Forschungsprojekte generieren wertvolles Know-how in der Medizin und beim behandelnden Fachpersonal, ebenso haben Patient:innen in klinischen Prüfungen fünf bis zehn Jahre vor der Markteinführung Zugang zu neuen Medikamenten. Allein in Österreich entlasten klinische Prüfungen das heimische Gesundheitssystem um 100 Mio. Euro pro Jahr.