
Diese Erkenntnis basiert auf einer qualitativen Erhebung, die im Frühjahr 2025 mit 24 Personen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Berufsgruppen und Patient:innen auf. Während Ärzt:innen Generika längst als selbstverständlichen Bestandteil der medizinischen Versorgung betrachten und auch Apotheker:innen sie ohne Vorbehalte in ihrem Berufsalltag einsetzen, sieht die Situation bei Patient:innen anders aus. Sowohl Apotheker:innen als auch Ärzt:innen berichten übereinstimmend von einem erheblichen Aufklärungsbedarf, insbesondere bei Präparatewechseln oder veränderten Darreichungsformen.
Die befragten Patient:innen zeigten sich hingegen überwiegend kritisch oder unsicher gegenüber Generika. Zwei Drittel zweifeln an der Gleichwertigkeit und Wirksamkeit von Generika und schätzen ihr eigenes Wissen großteils als unzureichend ein. Parallel verschärft sich die Versorgungssituation: Apotheker:innen müssen bei etwa 20 % aller Abgaben Ersatzprodukte wählen. „Es braucht planbare, wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen für Generika“, warnt Dr. Wolfgang Andiel, Präsident des Österreichischen Generikaverbands. Der anhaltende Preisdruck lässt regelmäßig Generika vom Markt verschwinden – ein Teufelskreis, der die Versorgungssicherheit bedroht.