Reform des Gesundheitssystems

Bundesrat stimmte Gesundheitsreform zu

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Bundesrat © Renée Del Missier, Parlamentsdirektion/Katie-Aileen Dempsey
Der Bundesrat hat kurz vor Weihnachten die Weichen für die Gesundheitsreform gestellt. © Renée Del Missier, Parlamentsdirektion/Katie-Aileen Dempsey

Durch die Stärkung des niedergelassenen Bereichs, die vereinfachte Gründung von Gruppenpraxen und Primärversorgungseinheiten, den Ausbau des Leistungsangebots auch zu Tagesrandzeiten sowie die finanzielle Unterstützung und Entlastung der Spitäler soll sich vieles für die Patient:innen in Österreich verbessern, hieß es von Seiten der Regierung.

Die Grünen sprachen sogar von der „größten Gesundheitsreform seit Jahrzehnten“, die ÖVP von einer „richtigen Weichenstellung“. Für die FPÖ hingegen ist die Gesundheitsreform „komplett verfehlt“. 

Gesundheitsminister Johannes Rauch betonte, dass die Verbesserung der Versorgung der Patient:innen in Österreich das oberste Ziel der Reform gewesen sei. In Beachtung des Prinzips „digital vor ambulant vor stationär“ wurde dabei der Fokus auf den Ausbau der kassenärztlichen Stellen gelegt. Voraussetzungen dafür seien aber auch ein einheitlicher Leistungskatalog und der Abschluss eines Gesamtvertrags. Auch durch den Ausbau der Hotline 1450 und die Erweiterung von ELGA werde es gelingen, die Patient:innen besser zu lenken und den Spitalsbereich zu entlasten. 

Beim Thema Arzneimittel betonte Rauch, dass es mittel- und langfristig eine europäische Lösung brauchen werde. Derzeit sei Europa bei manchen Wirkstoffen bis zu 95 % von einem einzigen Hersteller in China abhängig, gab er zu bedenken. Auch die Forderungen nach einer Erleichterung von Importen aus dem EWR-Raum sowie die Ausweitung der magistralen Zubereitung in Apotheken seien umgesetzt. Er sei persönlich auch „nach Brüssel gepilgert“, um den Zuschuss für den für die Antibiotikaproduktion so wichtigen Standort Kundl „frei zu kriegen“.

AF

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