Mag. Pharm. Dr. Stefan Schwaiger, Innsbruck

Tyrosinasehemmer bei Pigmentflecken

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Mag. pharm. Dr. Stefan Schwaiger Institut für Pharmakognosie, Leopold-Franzens Universität Innsbruck © Beigestellt
Mag. pharm. Dr. Stefan Schwaiger Institut für Pharmakognosie, Leopold-Franzens Universität Innsbruck © Beigestellt

Tyrosinasehemmer können daher theoretisch die Bildung von Altersflecken verhindern. Für diese Anwendung sind u. a. Extrakte aus Süßholzwurzel (Glycyrrhiza inflata) und Brunnenkresse (Nasturtium officinale) erhältlich.

Falsche Inhibitoren

Aktuell werden mehrere pflanzliche Tyrosinaseinhibitoren untersucht. Einige davon, wie Extrakte aus dem Braunen Streifenfarn, der Hakenkiefer und dem Hohen Helmkraut sind jedoch alternative Substrate und keine direkten Inhibitoren. Die für sie ermittelten Hemmkonzentrationen sind nicht korrekt. Zudem müssen die Extrakte tief genug in die Haut eindringen können und lipophil genug sein, um ihren Wirkort, die Melanozyten, zu erreichen. Als echter Tyrosinase-Inhibitor wurden Extrakte aus Pfingstrosensamen (Paeonia officinalis) identifiziert. Im Zellmodell erwies sich der Extrakt allerdings als nicht stabil. 

Auf UV-Schutz achten

Ein sichtbarer Effekt tritt frühestens vier Wochen nach der Anwendung von Tyrosinasehemmern auf. Da durch die Hemmung der Melaninbildung auch der natürliche Sonnenschutz der Haut verringert ist, sollten Kund:innen während der Anwendung einen UV-Schutz auftragen. Von der Anwendung vor einem Sommer-/Badeurlaub ist aus demselben Grund abzuraten. Einen weiteren Punkt gab Mag. pharm. Dr. Stefan Schwaiger zu bedenken: Tyrosinaseinhibitoren sind nur bei Pigmentierungsstörungen wirksam, die auf Melanin zurückführbar sind. Zudem sind beim Menschen nur jene Verbindungen wirksam, die die humane Tyrosinase hemmen. Ob dies bei den erhältlichen Produkten der Fall ist und ob sie ausreichend hoch dosiert sind, ist fraglich.

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