Männer erhielten insgesamt mehr Medikamente als Frauen. Die größten Unterschiede wurden bei den reinen Verordnungszahlen der Statine (Frauen 53 %, Männer: 60 %), Diuretika (42 % vs. 35 %), RAAS-Inhibitoren (50 % vs. 56 %) und Metformin (54 % vs. 59 %) festgestellt. Frauen mit blutzuckersenkender Medikation erhielten seltener Metformin (81,7 % vs. 86,5 %, Odds Ratio [OR] = 0,70), Frauen mit erhöhten LDL-Cholesterin-Werten seltener eine Statin-Behandlung (19,7 % vs. 24,7 %, OR = 0,75). Keine Unterschiede waren bei der Verordnung von Arzneimitteln zur Blutzucker- und Blutdrucksenkung erkennbar.
Nebenwirkungen als mögliche Ursache
Das bei Frauen beobachtete erhöhte Risiko für kardiovaskuläre und renale Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes könnte teilweise durch diese Verordnungsunterschiede erklärt werden, so die Forschenden.
VR
Quelle
Ambrož M et al. Sex disparities in medication prescribing among patients with type 2 diabetes mellitus managed in primary care. Diabet Med 2022;e14987, doi: 10.1111/dme.14987