Phytotherapie

S1 Leitlinie Reizmagen

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Der Verlauf ist meist chronisch-rezidivierend mit wechselnder Symptomintensität und kann individuell mit Belastungen, Stress oder Ernährungsgewohnheiten in Verbindung stehen. 

Die neue S1-Leitlinie fasst den aktuellen Wissensstand zusammen und erlaubt ein zielgerichtetes Vorgehen, basierend auf der derzeit verfügbaren medizinischen Evidenz. Lebensstil- und Ernährungsanpassungen können im Rahmen einer individualisierten Ernährungsberatung sinnvoll sein. Auch Mind-Body-Maßnahmen wie Entspannungstechniken oder achtsamkeitsbasierte Ansätze zeigen Erfolge.

Bei den medikamentösen Therapien nehmen vor allem Phytotherapeutika einen hohen Stellenwert ein: STW-5 (Iberis Amara, Pfefferminze, Kamille, Kümmel, Melisse, Süßholz, Angelikawurzel, Mariendistel, Schöllkraut) und STW-5-II (Iberis Amara, Kamille, Kümmel, Melisse, Pfefferminze, Süßholz) zeigten in Metaanalysen eine signifikante Überlegenheit gegenüber Placebo bei Dyspepsie-Symptomen, und zwar ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Auch Pfefferminz-Kümmelöl ist nachweislich wirksam. Aufgrund der Evidenz gelten diese Präparate als First-Line-Therapie. PPI sind bei säurebedingten Symptomen sinnvoll. Im Falle einer Infektion mit H. pylori ist eine Eradikation zu empfehlen. Weitere Therapieoptionen sind Prokinetika, Simethicon oder Neuromodulatoren. Auch psychotherapeutische Verfahren können eine wirksame Therapie darstellen.

QUELLE
S1-Leitlinie DGNM Funktionelle Dyspepsie (Reizmagen), 2025.

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