Mehrere Untersuchungen

Roboter-unterstützte Chirurgie in Urologie besser

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Roboter Arzt © Shutterstock
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Das hat ein internationales Expertengremium mit Beteiligung von Wiener Spezialisten erhoben.


Im "Journal of Surgical Oncology" sind dieser Tage zwei Studien zum Vergleich der Häufigkeit von Problemen bei herkömmlicher Chirurgie und bei Verwendung von Operationsrobotern erschienen (Robot‐Assisted Versus Open Radical Cystectomy: Comparison of Adverse In‐Hospital Outcomes - Di Bello - 2025 - Journal of Surgical Oncology - Wiley Online Library und Comparison of In-Hospital Outcomes at Robot-Assisted Versus Open Partial Nephrectomy | Annals of Surgical Oncology). In beiden Untersuchungen ging es sowohl um die Zeitverläufe in der Häufigkeit von Komplikationen als auch um den Vergleich der Methoden (zum Beispiel 2015 bis 2019 und 2010 bis 2014). Francesco di Bello von der Universitätsklinik in Montreal in Kanada und ein internationales Expertenteam, unter ihnen der Leiter der Universitätsklinik für Urologie der MedUni Wien/AKH, Shahrokh Shariat, schrieben dazu: "Ziel dieser Arbeit ist die Bestimmung des Ausmaßes an Verbesserung der Behandlungsresultate im Spital mit Vergleich eines vergangenen Zeitraums mit dem derzeitigen Status und ein aktueller Vergleich (zwischen Roboter-unterstützten Eingriffen und offener Chirurgie; Anm.) (...)."


Die Roboter-unterstützte Chirurgie basiert auf der Schlüssellochchirurgie (minimal invasive Eingriffe) mit laparoskopischen Werkzeugen. Sie werden allerdings mit Unterstützung des Roboters von dem agierenden Chirurgen gesteuert. Bei der offenen Chirurgie greift der Arzt klassisch zum Skalpell. In der Urologie wurden die Operationsroboter zunächst besonders bei Prostataoperationen (Karzinome) verwendet. Doch die Entwicklung geht weiter. Mittlerweile werden insgesamt immer mehr Eingriffe, in der Urologie auch Harnblaseneingriffe und Operationen an den Nieren, zunehmend per Roboter-Assistenz durchgeführt.


Weniger Blutkonserven - Kürzerer Krankenhausaufenthalt


In einer der beiden Studien ging es um die teilweise Entfernung von Nieren wegen Karzinomen. In die Auswertung flossen die Daten von insgesamt fast 30.000 Patienten weltweit ein. Zunächst zeigte sich ein starker Lernprozess mit der Roboter-unterstützten Chirurgie: Im Vergleich von 2015 bis 2019 zu 2010 bis 2014 verbesserten sich die Operationsergebnisse in sechs von zwölf Kategorien. Zum Beispiel kam es im zweiten Zeitraum zu 76 Prozent weniger Komplikationen während der Operation und zu um ein Viertel weniger langen Krankenhausaufenthalten unter den Patienten mit der längsten Spitalsdauer. Ganz ähnlich verlief die Entwicklung auch mit der offenen Chirurgie. Insgesamt verbesserte sich die offene Chirurgie im zeitlichen Verlauf mehr, doch "die aktuelle Roboter-unterstützte Chirurgie bei der teilweisen Entfernung von Nieren ist besser als die offene Chirurgie, wenn man acht Kriterien für die Ergebnisse im Spital heranzieht", schrieben die Wissenschafter.


Ähnlich stellt sich laut der zweiten Studie die Situation bei Eingriffen zur Entfernung der Harnblase bei Krebs dar. Auch hier wurden die Daten von Tausenden Patienten ausgewertet. "Wenn man die aktuelle Roboter-unterstützte Chirurgie mit der offenen Chirurgie bei Eingriffen zur Entfernung der Harnblase vergleicht, war die Roboter-unterstützte Chirurgie in sieben von 13 Kategorien besser. Das äußerte sich in einem Minus von 55 Prozent bei notwendigen Bluttransfusionen und in einer um 18 Prozent verkürzten Spitalsaufenthaltsdauer." Insgesamt stehen damit die Zeichen auf Robotersysteme, wenn es um urologisch-chirurgische Eingriffe geht.

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