Antiepileptika

Risiko für Autismus erhöht

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Symbolbild Schwangerschaft © Shutterstock
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Das belegen Daten aus dem SCAN-AED-Register, das alle Neugeborenen aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden umfasst. Unter den mehreren Millionen von Kindern waren 21.634 intrauterin einem oder mehreren Antiepileptika ausgesetzt.

Valproat- und Topiramat-exponierte Kinder hatten in den ersten 8,0 Lebensjahren deutlich häufiger eine ASD oder ID, wobei das Risiko für Topiramat am höchsten war. Nach einer pränatalen Topiramat-Monotherapie litten 4,3 % der Kinder an einer ASD und 3,1 % an einer ID. Bei Valproat waren es 2,7 % (ASD) und 2,4 % (ID). Das Risiko stieg mit der Dosis.

Nicht signifikant mit ASD oder ID assoziiert waren die neueren Antiepileptika; allerdings gab es bei den meisten einen Trend. Die Monotherapie mit Lamotrigin, Levetiracetam, Oxcarbazepin, Carbamazepin, Pregabalin, Gapapentin, Clonazepam oder Phenobarbital scheint weniger riskant zu sein, als die Behandlung mit Valproat oder Topiramat. Müssen jedoch zwei Wirkstoffe zur Kontrolle der Epilepsie eingesetzt werden, erhöht sich das Risiko wiederum, wie bei Duotherapien aus Levetiracetam mit Carbamazepin und aus Lamotrigin mit Topiramat ersichtlich war.

Nur bei der Kombination aus Levetiracetam mit Lamotrigin lag die kumulative Inzidenz über 8 Jahren mit 1,6 % nicht über dem Durchschnitt. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelte, ist das allerdings kein Beweis für die Sicherheit dieser Kombination. Dazu müssten randomisierte Studie durchgeführt werden.

Quelle

Bjørk, MH. et al.: Association of Prenatal Exposure to Antiseizure
Medication With Risk of Autism and Intellectual Disability. 
 Neurology 2022; doi: 10.1001/jamaneurol.2022.1269

AC

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