Raynaud-Syndrom

Genetische Ursachen erforscht

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Raynaud-Syndrom © Shutterstock
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Nun wertete eine genomweite Assoziationsstudie die Daten von 5.147 Raynaud-Patient:innen und 439.294 gesunden Kontrollpersonen aus. Die Forscher:innen fanden dabei vor allem Variationen in zwei Genen, die mit einem erhöhten Risiko für die Erkrankung assoziiert waren: Zum einen das Gen für den α-2A-adrenergen Rezeptor für Adrenalin, ADRA2A, der die Kontraktion der kleinen Blutgefäße vermittelt und bei Raynaud-Betroffenen besonders aktiv zu sein scheint. Zum anderen jenes für den Transkriptionsfaktor IRX1. Dieses könnte möglicherweise die Fähigkeit der Blutgefäße zur Vasodilatation regulieren. Ist die IRX1-Produktion erhöht, so könnten sich verengte Gefäße nicht so schnell wieder entspannen. In Kombination mit dem überaktiven Adrenalinrezeptor könnte das dazu führen, dass Blutgefäße länger nicht durchblutet werden, wodurch Finger und Zehen wie für das Raynaud-Syndrom typisch erblassen, so die Wissenschaftler:innen.

α2-Agonist oder α2-Antagonist?

Das Forschungsteam beschäftigte sich auch mit möglichen Therapieansätzen und ermittelte 50 Wirkstoffe mit Affinität zu ADRA2A. Zwar gäbe es bereits zugelassene α2-Adrenorezeptor-Antagonisten, beispielsweise Mirtazapin, diese seien aber nicht spezifisch für den Rezeptor und hätten die Symptome bei Raynaud-Erkrankten zum Teil sogar verschlechtert. Der α2-Adrenozeptor-Agonist Methyldopa hatte die Symptome in früheren Studien hingegen gelindert. 

VK

Quelle

Hartmann S et al. ADRA2A and IRX1 are putative risk genes for Raynaud’s phenomenon. Nature Communications. 14, 6156 (2023). doi:10.1038/s41467-023-41876-5

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