Höherer Umsatz 2023 erwartet gewesen

Österreicher:innen sparen bei der Gesundheit 

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Apothekerin greift nach Medikamenten  © Shutterstock
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Es fällt auf , dass die Umsatz-Zuwächse mit 5,4 % deutlich unter der offiziellen Inflationsrate von 7,8 % liegen. Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, erklärt dazu: "Wir können aus dieser schwächeren Entwicklung leider nicht schließen, dass die Bevölkerung gesünder wurde und nun weniger Medikamente braucht. Der Eindruck unserer Apothekerinnen und Apotheker ist, dass viele Menschen sich für ihre Gesundheit nur mehr das Allernötigste leisten können – und immer mehr Menschen nicht einmal das. Viele persönliche Gespräche bestätigen diesen alarmierenden Befund.

Höherer Umsatz erwartet gewesen 

Wie die Gruppe in einer Aussendung mitteilte, war eigentlich wegen der Inflation, einer deutlich wachsenden Bevölkerung und des Bedarfs etwa in Sachen Erkältungen mit einem wesentlich stärkeren Umsatzwachstum zu rechnen gewesen.

Gerade bei den traditionell besonders stark nachgefragten Produkten wie Husten- und Erkältungsmitteln, Schmerzmitteln oder Produkten für den Verdauungstrakt liegen die Umsatz-Zuwächse jeweils um 2 bis 4 Prozentpunkte unter der Teuerung.

Lediglich die Mittel gegen Reisekrankheiten boomen mit einem Plus von 18 % weiterhin sehr stark, was die anhaltende Reiselust im Lande unterstreicht.

Martin R. Geisler resümiert: "Das Delta zwischen Inflation und Apotheken-Umsatzplus klingt vielleicht nicht dramatisch. Es bedeutet aber eine radikale Trendwende, da wir erstmals eine so deutliche Entkoppelung zwischen beiden Faktoren sehen. Sollte dieser Trend 2024 anhalten oder sich gar verstärken, wäre dies mit Sicherheit ein Alarmzeichen für unser Gesundheitssystem, das sich ja als solidarisch und unabhängig vom Einkommen definiert."

OTS/Red

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