Eine neue S3-Leitlinie wird diese Lücke bald füllen. Im Entwurf des für November geplanten Regelwerks wird empfohlen, dass die Körpertemperatur innerhalb der ersten drei Lebensmonate ausschließlich rektal gemessen werden sollte, bei älteren Kindern im Ohr oder mittels Stirnthermometer.
Warnzeichen bei fiebernden Kindern und Jugendlichen sind neben Bewusstseinseintrübungen und Berührungsempfindlichkeit u. a. Schmerzen, Schreien, langanhaltendes Fieber (> 3 Tage) und Fieber ab 38 °C bei Kindern unter drei Monaten. Auch plötzliche Schwankungen der Körpertemperatur und frühmorgendliches Fieber sind Gründe für einen Arztbesuch.
Fieber allein ist keine Indikation für die Gabe von Antipyretika. Paracetamol oder Ibuprofen können bei Schmerzen gegeben werden, bis diese abklingen; Fieberkrämpfe können sie jedoch nicht verhindern. Zur Fieberprophylaxe vor Impfungen sollten sie nicht verabreicht werden, da sie die Antikörperbildung beeinflussen. Kinder sollten nicht gezielt zum Schwitzen gebracht werden. Wadenwickel werden empfohlen – wenn sie körperwarm sind.
Quelle
Univ.-Prof. Dr. med. David Martin.
„Leitlinien-Update: Ambulantes Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen”.
KKJ. Mannheim. 19.09.2024