Hepatitis-Erkrankungen sind bei Kindern keineswegs ungewöhnlich. In der Regel verlaufen sie jedoch sehr mild, wenn sie überhaupt bemerkt werden. Meist liegt eine virale Hepatitis zugrunde. Bei den aktuell betroffenen Kindern konnten jedoch in keinem Fall Hepatitisviren (jeglichen Typs) gefunden werden.
Adenoviren als Auslöser?
Derzeit werden v. a. Adenoviren als potenzielle Auslöser untersucht, andere Ursachen können aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Adenoviren verursachen zwar normalerweise keine Hepatitis, in Einzelfällen wurde es aber beschrieben. Der Grund für die aktuellen Infektionen könnte sein, dass die Kinder in den vergangenen zwei Jahren durch die Schutzmaßnahmen deutlich weniger mit Viren in Kontakt gekommen sind, und ihr Immunsystem dadurch weniger geprimt wurde. Ein Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Impfung bzw. mit einer COVID-19-Erkrankung gelten als unwahrscheinlich, da die Mehrzahl der Kinder noch nicht geimpft bzw. nur ein Teil von ihnen an COVID-19 erkrankt war.
Größtenteils sind Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren betroffen. Zu den initialen Symptomen zählen Bauchschmerzen sowie Übelkeit und Unwohlsein. Besorgniserregend ist die große Anzahl an schwerwiegenden Verläufen: Laut WHO musste bislang sechs Kindern eine Leber transplantiert werden.
Quelle
https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/2022-DON376
SI