Eine Studie untersuchte die Auswirkung früher Atemwegsinfektionen auf die gesamte Lebensphase anhand Erkenntnissen der „National Survey of Health and Development“. Die Studie erhob Daten von rund 5.000 Kindern, die innerhalb einer Woche im März 1946 im Vereinigten Königreich geboren worden waren.
Im Jahr 1948 waren zwischenzeitlich 25 % der Kinder an einer Bronchitis, Bronchopneumonie oder Pneumonie erkrankt. 1972 waren 674 Personen verstorben, 52 davon an einer Atemwegserkrankung, am häufigsten wegen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (31 Personen). Die Studienautor:innen setzten diese Todesfälle im Erwachsenenalter mit dem Auftreten unterer Atemwegserkrankungen innerhalb der ersten beiden Lebensjahre in Beziehung.
Je früher und öfter, desto schädlicher
Kinder, die in den ersten beiden Lebensjahren an einer unteren Atemwegsinfektion erkrankt waren, verstarben im Erwachsenenalter doppelt so häufig an einer respiratorischen Erkrankung. Waren Kinder drei Mal und öfter erkrankt, starben sie später fast dreimal so häufig an Atemwegserkrankungen. Auch das Auftreten des Atemwegsinfektes innerhalb des ersten Lebensjahres und besonders schwere Erkrankungen erhöhten das spätere Sterberisiko. Beengte Wohnverhältnisse waren ein weiterer möglicher Risikofaktor.
Die Forscher:innen berechneten auch, dass diese frühen Atemwegsinfekte in Großbritannien für 20,4 % aller Todesfälle an Atemwegsinfektionen verantwortlich sein könnten.
VK
Quelle
Allinson J P et al., Early childhood lower respiratory tract infection and premature adult death from respiratory disease in Great Britain: a national birth cohort study, The Lancet, 2023, doi:10.1016/S0140-6736(23)00131-9