Anticholinergika

Kraft und Mobilität

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Durch ihre sedierenden und kognitiven Nebenwirkungen können sie jedoch auch körperliche Funktionen negativ beeinflussen, was besonders bei älteren Personen beachtet werden sollte. 

Eine Kohortenstudie mit mehr als 4.000 Teilnehmer:innen untersuchte daher den Einfluss von Anticholinergika auf die Ganggeschwindigkeit und Griffstärke, die als Maßzahl für die körperliche Gebrechlichkeit gelten. Die Proband:innen waren im Schnitt 74,3 Jahre alt, rund 3.000 von ihnen hatten in den zehn Jahren vor der Untersuchung zumindest eine standardisierte Tagesdosis eines Anticholinergikums verordnet bekommen.

Bei Personen, die innerhalb von zehn Jahren vor der Erstuntersuchung mehr als  1.096 standardisierte Tagesdosen eingenommen hatten – das war jede:r Zehnte – ermittelte die Forschungsgruppe einen jährlichen Rückgang der Ganggeschwindigkeit um 0,0132 m/s. Was auf dem Papier nach wenig klingt, könnte im Lauf der Zeit jedoch zum Problem werden, denn durch die i. d. R. dauerhafte Verordnung von Anticholinergika verringert sich die Ganggeschwindigkeit um mehr als 0,05 m/s. Dies wird von Geriater:innen als klinisch relevant eingestuft. 

Auch die Griffstärke nahm bei Proband:innen, die mehr als 1.096 standardisierte Tagesdosen eingenommen hatten, ab. Allerdings war dieses Ergebnis nicht signifikant.

Quelle

Gray SL, et al.: Cumulative anticholinergic exposure and change in gait speed and grip strength in older adults. JAMA Netw Open 2025; 8(7): e2519819

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