
Homöopathie ist bei der österreichischen Bevölkerung beliebt, wird von mehr als der Hälfte der Bevölkerung in Anspruch genommen, ist sicher, wirksam, wirtschaftlich und wird von qualifizierten Ärzt:innen angeboten. Die Homöopathie wurde nach wissenschaftlichen Standards weiterentwickelt und erfüllt die Kriterien der Evidenzbasierten Medizin (EbM).
Homöopathische Arzneimittel sind apothekenpflichtig und werden nach den Auflagen des gesetzlichen Arzneibuches erzeugt. Ihre Qualität und Unbedenklichkeit wird von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gewährleistet.
Die 3 Säulen der Evidenzbasierten Medizin (EbM)
Die Evidenzbasierte Medizin (EbM) stützt sich nach der Definition ihres Begründers, Dr. David L. Sackett, auf drei Säulen: die klinische Erfahrung der Ärzt:innen, die Präferenz der Patient:innen sowie den aktuellen Stand der klinischen Forschung.
Säule 1: Ärztliche Erfahrung
Homöopathisch tätige Ärzt:innen und Apotheker:innen integrieren komplementäre und konventionelle Medizin im Sinne der Integrativmedizin. Fachliche Ausbildung, kontinuierliche Fort- und Weiterbildung sowie klinische Erfahrung bedeuten Expertise und Sicherheit für Patient:innen. Homöopathie lässt sich in der täglichen medizinischen Versorgung in die individuelle und nachhaltige Behandlung der Patient:innen gut integrieren.
Säule 2: Werte und Präferenz der Patient:innen
Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2019 nutzen zwei Drittel der Österreicher:innen homöopathische Arzneimittel und erwarten von ihren Ärzt:innen und Apotheker:innen ebenfalls eine entsprechende Fachkompetenz.1
Laut einer Umfrage der Wiener Städtischen Versicherung AG gewinnt der ganzheitliche Ansatz in Bezug auf die eigene Gesundheit zunehmend an Bedeutung: So sehen mittlerweile 3 von 4 Befragten die Komplementärmedizin als Teil der gesundheitlichen Versorgung. Mehr als die Hälfte (55 %) hat bereits Erfahrung mit Behandlungen dieser Art, knapp ein Fünftel davon hat eine komplementärmedizinische Therapie innerhalb der vergangenen 12 Monate in Anspruch genommen.2 Ein vergleichbares Bild zeigt sich auch in anderen europäischen Staaten.3
In einer Studie mit 6.379 Patient:innen zeigte sich,
dass Homöopathie
• zu ähnlichen Therapie-Effekten wie die konventionelle
Therapie führt,
• zu klinisch relevanter Symptomverbesserung führt,
• zu einer Steigerung der Lebensqualität beiträgt,
• eine bis zu 50-%ige Reduktion herkömmlicher Medikamente
und damit auch ihrer Nebenwirkungen ermöglicht.5
Säule 3: Stand der Homöopathie-Forschung
Der aktuelle Stand der Forschung belegt, dass homöopathische Arzneimittel eine Wirksamkeit zeigen, die über eine Placebowirkung hinausgeht, wenn sie adäquat eingesetzt werden (vgl. auch Kasten). In einer im Oktober 2023 veröffentlichten Arbeit wurden alle sechs indikationsübergreifenden, placebokontrollierten Homöopathie-Metaanalysen methodisch sehr aufwendig nach aktuellen wissenschaftlichen Standards zusammenfassend ausgewertet. Die Autor:innen fassen die wichtigsten Aussagen dieses systematischen Reviews zusammen:
• Fünf von sechs Metaanalysen zeigten im Vergleich zu Placebo signifikant positive Effekte der Homöopathie. Dieses positive Ergebnis konnte auch in Studien mit höherer methodischer Qualität nachgewiesen werden.
• Die methodische Qualität der Homöopathiestudien war ähnlich wie bei anderen klinischen Studien mit gleichem Design aus einem vergleichbaren Zeitraum und bewertet nach gleichen Kriterien.
• Die Qualität der Gesamtevidenz für positive Homöopathie-Wirksamkeit in diesem systematischen Review war ebenfalls ähnlich wie in systematischen Reviews zu anderen Interventionen aus einem vergleichbaren Zeitraum und eingestuft anhand desselben Bewertungsinstruments (GRADE).4
Grundlagenforschung
Neben physikalisch-chemischen und In-vitro-Untersuchungen bietet die Grundlagenforschung u. a. mit Versuchen an Pflanzenmodellen die Möglichkeit, einen Placebo-Effekt sicher auszuschließen. In einem mehrfach reproduzierten Experiment ließ sich zeigen, dass arsengeschädigte Wasserlinsen sich unter Zugabe von homöopathisch zubereitetem Arsen signifikant schneller und vollständiger erholten als unbehandelte Kulturen.6,7 Die Universität Bern fasst den aktuellen Stand der Forschung zusammen. Das Homeopathy Research Institute bietet aktuelle Informationen im Studienmonitor.9

Forschung in der Veterinärmedizin
Homöopathie reduzierte in einer randomisierten kontrollierten Doppelblindstudie Durchfall bei Ferkeln um das Sechsfache gegenüber Placebo. Homöopathie kann somit dazu beitragen, den üblichen Antibiotikaeinsatz zu reduzieren. So lässt sich das globale Problem der Antibiotikaresistenzen wirksam eindämmen.8
Homöopathie ist sicher
Ärzt:innen und Apotheker:innen mit homöopathischer Zusatzqualifikation bieten Patient:innen doppelte therapeutische Sicherheit:
• Homöopathie kommt nur dann zum Einsatz, wenn nach fachlicher Einschätzung die realistische Chance besteht, Symptome ohne Nebenwirkungen deutlich zu lindern oder eine Krankheit nach objektiven Kriterien zu heilen.
• Durch Homöopathie lassen sich Medikamente oft deutlich einsparen. Damit reduziert sich auch deren Nebenwirkungsrate sowie die Notwendigkeit, auftretende Nebenwirkungen durch zusätzliche Medikamente zu kurieren.
• Besonders relevant ist dies im Bereich der Antibiotika: Eine gebremste Resistenzentwicklung bedeutet für Patient:innen die Chance, dass Antibiotika im Notfall auch wirksam sind.
Das heißt: Homöopathie erbringt mit minimalen Kosten einen hohen individuellen Nutzen für Patient:innen und einen wichtigen gesundheitsökonomischen Beitrag. Aufgrund der geringen eingesetzten Substanzmengen ist die Homöopathie umweltverträglich, nachhaltig und ressourcenschonend.