Kürzlich verabschiedet

Gesetzesnovelle bringt neue Gesundheitsangebote in den Apotheken

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 Zukünftig werden moderne und innovative Gesundheitstests wie Blutzucker- und Cholesterinmessungen oder Analysen von Mikronährstoffen wie Vitamin-D angeboten. Zusätzlich werden Impftiter-Analysen zur Überprüfung der Antikörper sowie Vor-Ort-Nachweise von Infektionskrankheiten wie Influenza, RSV oder COVID-19 durchgeführt. Die erforderlichen Voraussetzungen für die Umsetzung dieser neuen Dienstleistungen werden schrittweise in den Apotheken geschaffen.

Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, betont die Bedeutung dieser Erweiterung: "Wir freuen uns, der Bevölkerung nun noch besser als zuvor wohnortnahe und wichtige Gesundheitsdienstleistungen aus der Apotheke anbieten zu können. Bereits jetzt nutzen täglich rund 500.000 Personen in Österreich die Dienste einer Apotheke und profitieren von deren einfachem Zugang. Die 1.450 Apotheken in Österreich sind bereits eine tragende Säule des Gesundheitssystems. Durch die Erweiterung des Leistungsspektrums der Apothekerinnen wird diese zentrale Rolle gezielt gestärkt. Mit dieser Offensive an neuen Gesundheitsangeboten im Bereich der Prävention und Früherkennung steigern wir die Versorgungs- und Lebensqualität der Bevölkerung."

Die Initiative für diese gesetzliche Neuerung basiert auf der Leistung der Apothekerschaft während der Corona-Pandemie. Insbesondere der schnelle Aufbau einer standardisierten Test-Infrastruktur und die Durchführung von Corona-Tests haben dazu beigetragen. Mursch-Edlmayr hebt hervor: "Dieses niedrigschwellige und qualitativ hochwertige Testangebot wurde von der Bevölkerung sehr geschätzt. Die entsprechenden Strukturen in den Apotheken haben sich etabliert und werden nun rechtlich umfassend verankert. Dazu gehört auch die Probengewinnung mittels Blutentnahme aus der Kapillare, beispielsweise aus der Fingerkuppe, sowie das Abnehmen von Abstrichen aus Nase und Rachen."

Flexible Öffnungszeiten, mehr Filialen

Die Novelle ermöglicht zudem die flexible Anpassung der Öffnungszeiten der Apotheken an regionale Versorgungsbedürfnisse sowie den Betrieb von bis zu drei Filialen pro Apotheke und die Einrichtung von ausgelagerten Abgabestellen, insbesondere in Gemeinden ohne eigene Apotheke.

Eine weitere bedeutende Entwicklung ist die mögliche Durchführung bestimmter Auffrischungsimpfungen wie FSME oder Grippe in Apotheken, um die niedrigen Durchimpfungsraten in Österreich zu erhöhen. Die Zahl der Länder, die Apothekerinnen und Apothekern diese Befugnis erteilen, steigt schnell. Studien zeigen, dass die Durchimpfungsraten durch Impfungen in Apotheken signifikant ansteigen. Mehr als 2.000 Apothekerinnen und Apotheker in Österreich haben bereits eine entsprechende Impfausbildung auf höchstem internationalen Niveau absolviert und sind bereit, diesen Service anzubieten.

OTS/RED

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