
Fast jeder Vierte (22 Prozent) zweifelt an der Sicherheit von klinischen Studien. Die Teilnahmebereitschaft an einer klinischen Studie ist bei Männern höher als bei Frauen. Häufigstes Hindernis für eine Beteiligung ist die Angst vor Risiken und Nebenwirkungen, ergab die Spectra-Umfrage. Laut dem Auftraggeber MSD Österreich handelt es sich um die erste Veröffentlichung von Daten zur Wahrnehmung klinischer Forschung hierzulande.
Umfrage als Auftrag gesehen
Der Pharmakonzern mit derzeit mehr als 50 aktiven Studien in Österreich kündigte an, die Anliegen der Befragten ernstzunehmen und künftig faktenbasiert aufzuklären, um das Vertrauen in die Forschung langfristig zu stärken. Klinisch-pharmazeutische Forschung sei die Grundlage für moderne, evidenzbasierte Medizin. Sie ermöglicht die Entwicklung neuer Therapien und Medikamente sowie die Verbesserung der Gesundheit von Mensch und Tier.
"Viele Menschen in Österreich sehen den Wert klinischer Forschung und wissen, dass diese die notwendige Grundlage für sowohl medizinischen als auch wirtschaftlichen Fortschritt ist. Gleichzeitig bestehen Unsicherheiten und Wissenslücken, die wir beseitigen müssen", sagte Nicole Schlautmann, Geschäftsführerin von MSD Österreich, laut einer Aussendung zu der Pressekonferenz.
Pro Jahr 250 klinische Studien in Österreich
"Jede Studie folgt strengsten internationalen Standards", betonte Shahrokh Shariat, Leiter des Comprehensive Cancer Center der MedUni Wien. "Die Sicherheit unserer Probandinnen und Probanden steht dabei immer an erster Stelle: Ihr Gesundheitszustand wird engmaschig überwacht, dokumentiert und betreut - oft intensiver als in der regulären Versorgung", versicherte er.
Als klinische Forschung bezeichnet man die Erprobung von Arzneimitteln und Behandlungsformen am Menschen im Rahmen von Studien. In den vergangenen fünf Jahren wurden pro Jahr im Schnitt 250 klinische Studien in Österreich beantragt.