Gesundheit

Frage von Geld und Bildung

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Die soziale Herkunft kann über Jahrzehnte und Generationen hinweg einen Einfluss haben.  © Shutterstock
Die soziale Herkunft kann über Jahrzehnte und Generationen hinweg einen Einfluss haben. © Shutterstock

Der Aufbau des Wohlfahrtsstaates sollte auch Diskriminierungen in Sachen Gesundheit beseitigen. Doch bei allen Bemühungen ist sie offenbar noch immer von Bildung und Geld abhängig. Das belegen neue generationenübergreifende Daten zu Adipositas aus Deutschland bzw. zur Krebssterblichkeit in Großbritannien. Dort unterscheidet sich die Krebsmortalität zwischen Arm und Reich dramatisch. 

Die soziale Herkunft kann über Jahrzehnte und Generationen hinweg einen Einfluss haben. Erst vor einigen Wochen veröffentlichte das deutsche Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) eine neue Studie. So hat fast die Hälfte der Befragten im Alter zwischen 18 und 50 Jahren, deren Eltern kein Abitur haben, einen Body-Mass-Index von über 25 und gilt damit als übergewichtig. Bei Personen, deren Eltern beide das Abitur haben, beträgt der Anteil der Übergewichtigen nur knapp ein Drittel. Gleichzeitig fühlen sich Menschen aus einem gebildeten Elternhaus gesünder: 77 % beurteilen ihren eigenen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut, bei Kindern von Eltern ohne Abitur sind es mit 66 % weniger. 

Vor zwei Wochen brachte „Lancet Oncology“ eine Studie mit ganz ähnlichen Ergebnissen, allerdings zur Krebssterblichkeit nach den regionalen Einkommensunterschieden in Großbritannien heraus. Die Wissenschaftler:innen analysierten die Sterbestatistiken für die Jahre 2002 bis 2019 nach den zehn Krebsarten mit den meisten Sterbefällen. Das höchste Krebs-Sterberisiko hatten im Jahr 2019 die Menschen in den einkommensschwächsten Regionen Großbritanniens in und um Liverpool, Manchester, Hull/Newcastle und östlich von London. 

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