Schallmeiner/Grüne an Ärztekammer

Apotheken sind mehr als nur die Ausgabe von Medikamenten nach Vorgabe von Mediziner:innen

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Beratung in der Apotheke © Shutterstock
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„Dass die Führungsriege der Ärztekammer ein Mitspracherecht bei den Apotheker:innen und deren gesetzlicher Grundlage einfordert und sich wünscht, bei der Ausarbeitung dieser Novelle am Tisch gesessen zu sein, ist nicht nachvollziehbar. Bedeutet das also umgekehrt, dass auch die Apotheker:innen in Zukunft bei allen Änderungen des Ärztegesetzes mit am Tisch sitzen können? Ich glaube der Aufschrei in der Ärztekammer wäre groß. Das Hineinreklamieren in die Belange anderer Berufsgruppen und der Versuch für sich Monopole im Gesundheitswesen zu definieren, ist kein zukunftsfähiges Modell von Kooperation und Zusammenarbeit im Sinne der Patient:innen“, betont Schallmeiner.

Ebenso weist der Gesundheitssprecher der Grünen das Ansinnen der Ärztekammer nach mehr Hausapotheken zurück: „Der Beruf der Apothekerin und des Apothekers ist mehr als nur das Ausgeben von Medikamenten nach Vorgabe von Mediziner:innen. Hausapotheken können dort, wo es keine öffentliche Apotheke gibt, eine Lösung sein. Öffentliche Apotheken sind jedoch Teil des öffentlichen Gesundheitsangebots. Mit dem vorliegenden Entwurf ermöglicht der Gesetzgeber in Zukunft einfachere Gründung und Betrieb sogenannter Filialapotheken. Das trägt künftig zur besseren Versorgung bei. Diesen Zugang klein zu reden ist nicht im Interesse einer besseren Versorgung der Bevölkerung.“

„Ich hoffe, dass sich die Funktionär:innen der niedergelassenen Ärzt:innen in der Ärztekammer mehr dem Innovationswillen widmen und eine Bereitschaft zur Kooperation mit allen Gesundheitsberufen auf Augenhöhe zeigen, so wie es der weitaus überwiegende Teil der Mediziner:innen in Österreich jeden Tag im Interesse der Patient:innen macht“, hält Schallmeiner fest.

OTS

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