Die Bundesregierung habe „vieles in die Wege gebracht“, sagte Anna Parr von der Caritas und Vorsitzende des Dachverbands Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG). Es brauche jedoch weitere Reformschritte, um den „massiven Herausforderungen“ begegnen zu können. Pro Jahr fehlen aktuell 3.000 Ausbildungsplätze in der Pflege und Betreuung. „Unsere Pflege braucht weitere Pflege“, so Anna Parr. „Wir sehen nach wie vor ein sehr großes Stückwerk, einen Fleckerlteppich, und nicht die Reform, die wir brauchen.“ Es gibt je Bundesland unterschiedliche Angebote und Kosten, so Parr weiter. Gleichzeitig herrscht aufgrund der Demografie und der in Pension gehenden Babyboomer-Generation rasant wachsender Bedarf an Pflege.
Insgesamt werden von der BAG 61 Maßnahmen gefordert. Die fünf wesentlichen Bereiche umfassen erstens Pflege- und Betreuungspersonal, zweitens Versorgungslandschaft und Dienstleistungen, drittens Pflege- und betreuungsbedürftige Menschen und ihre Angehörigen, viertens Organisation, Finanzierung und Digitalisierung der Pflege und letztlich eine Reform des Pflegegelds. Wichtig sei es, die Leute in Pflegeberufe zu bringen. Die Jobs seien attraktiv. Für 3.000 zusätzliche Pflegekräfte pro Jahr sei zudem die Gewinnung von Personal im Ausland notwendig. Österreich müsse sich attraktiver machen und Hürden abbauen, so Parr abschließend.