Alzheimer

Lithium als Therapie?

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Es konnte gezeigt werden, dass bei Menschen mit milder kognitiver Beeinträchtigung – einer Vorstufe von Alzheimer – die Lithiumkonzentration im Gehirn signifikant niedriger ist als bei gesunden Personen. Zudem ist Lithium in den Amyloid-Plaques der an Alzheimer Erkrankten gebunden, wodurch seine Verfügbarkeit für physiologische Prozesse eingeschränkt ist. 


In präklinischen Studien mit Mäusen führte ein Lithiummangel zu Entzündungen und Veränderungen im Gehirn, die mit beschleunigter Alterung in Zusammenhang stehen. Die Aufrechterhaltung eines normalen Lithiumspiegels bei Mäusen schützte sie hingegen vor den mit Alzheimer verbundenen Hirnveränderungen. 


Besonders vielversprechend war der Einsatz von Lithiumorotat – einer speziellen Lithiumverbindung, die nicht an Amyloid-Plaques bindet. Bereits in sehr niedriger Dosierung konnten damit die pathologischen Veränderungen von Alzheimer bei Mäusen gehemmt werden. 


Ob sich die positiven Effekte auf den Menschen übertragen lassen und somit irgendwann präventiv oder therapeutisch zur Alzheimer- Behandlung eingesetzt werden könnten, ist noch unklar. Klinische Studien sind notwendig, um Wirksamkeit, Sicherheit und geeignete Dosierungen zu evaluieren. Aufgrund potenzieller Neben- und Wechselwirkungen ist von einer Selbstmedikation mit Lithium dringend abzuraten.

Quelle
Aron L, et al. Lithium deficiency and the onset of Alzheimer’s disease. Nature 2025

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