
Empfehlungen im Überblick
„Die neue Leitlinie betont ein grundlegend verändertes Verständnis von Fieber: Es wird nicht als vorrangig behandlungsbedürftiges Symptom betrachtet, sondern als physiologische und in der Regel hilfreiche Abwehrreaktion des Körpers“, so Prof. Dr. Tim Niehues, Leitlinienbeauftragter der DGKJ. Für die klinische Einschätzung sind Allgemeinzustand, Wohlbefinden und Warnzeichen gemeinsam zu bewerten.
Das in der Leitlinie beigefügte Ampelsystem veranschaulicht deutlich, wann eine ärztliche Begutachtung empfohlen wird. Besonders aufmerksam sollte man bei Kindern unter drei Monaten sein. Bei ansonsten gesunden fiebernden Kindern und Jugendlichen gibt es keine Indikation, das Fieber aufgrund der Temperaturhöhe zu senken, da diese nicht automatisch in Zusammenhang mit der Erkrankungsschwere steht und auch Fieberkrämpfe dadurch nicht verhindert werden können.
Vielmehr sollte das Augenmerk auf Schmerzlinderung und Verbesserung des Befindens liegen. Schlussendlich wird auf die gesundheitsfördernde Rolle von ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Ruhe, Nähe und einer angenehmen Umgebungstemperatur hingewiesen.
Quelle
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendmedizin e. V. DGKJ. S3-Leitlinie:
Fiebermanagement bei Kindern und Jugendlichen.
1. Auflage 2025. AWMF-Register Nr. 027- 074