Unter dem Motto „The future is now. Das Berufsbild Apotheker:in fit für die Zukunft machen. Ein Austausch der Generationen“ fanden sich insgesamt 90 angehende sowie erfahrene Apotheker:innen, Pharmazie-Studierende und Universitätsprofessor:innen zu einer regen, generationsübergreifenden Podiumsdiskussion über die Zukunft von Studium und Berufsbild zusammen. Gemeinsam wurde über zukünftige Entwicklungen, Chancen und Potenziale rund um das Studium und den Apothekerberuf diskutiert.
Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Landesgruppenobmann Tirol des Österreichischen Apothekerverbands, Dr. Matthias König, der in seinem Eingangsstatement unterstrich: „Gerade die Apotheker:innen leisten einen enormen und unmittelbaren Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen und es gibt viele Chancen, um Apotheken zukunftsfit zu machen und gut zu positionieren.“ Das und viele weitere spannende Perspektiven wurden in der anschließenden Podiumsdiskussion beleuchtet. Unter der Moderation von Verhaltensbiologin und Mitglied der Science Busters, Dr. Elisabeth Oberzaucher, diskutierte König im Anschluss mit Univ.-Prof. Anita Weidmann (Institut für Pharmazie, Universität Innsbruck), Janine Griesser (Apothekerin und Influencerin) sowie den Pharmazie-Studierenden Iman Gafur und Berfin Acikbas.
Was braucht das Studium von morgen?
Einigkeit herrschte bei allen Diskutant:innen über die Inhalte des Studiums von morgen. Neben der fachspezifischen theoretischen Ausbildung sollte es mehr Möglichkeiten geben, die Praxis in der Apotheke persönlicher kennenzulernen. „Wir wissen aus Ländern, in denen diese Erfahrung schon im Studium gemacht werden kann, dass die Kommunikation mit den Kund:innen viel einfacher und unkomplizierter gelingt“, berichtete Dr. Weidmann.
Was braucht es im Beruf von morgen?
Was junge Pharmazeut:innen von ihrem zukünftigen Job erwarten, erläuterten Gafur und Acikbas. Zum einen keine Scheu vor der Digitalisierung und sozialen Medien. „Gerade bei Social Media liegt der Mehrwert bei wissensbasiertem, lehrreichem Content“, so Gafur. Zum anderen entsprechend Zeit für Menschen und die Beratung zu haben. „Die Arbeit in der Apotheke hat viele soziale Aspekte, da geht es viel um persönliche Gespräche“, erläuterte Acikbas. Was sich beide zur Berufsvorbereitung wünschen würden: mehr Kontakt zur Apotheke schon innerhalb des Studiums.
Verändert Digitalisierung alles?
Digitalisierung als Chance nutzen, aber mit dem Hintergrund: Persönliche Beratung ist und bleibt von enormer Bedeutung. „Social Media ist kein Ersatz für Beratung – aber ein starkes Werkzeug, um Vertrauen aufzubauen und junge Menschen zu erreichen“, erklärte Dr. Janine Griesser, die mit ihren Apothekenvideos und Livestreams auf TikTok & Co. eine große Community erreicht. „Die Leute wollen beraten werden und stellen dort Fragen, die sie sich in der Apotheke oft nicht zu fragen trauen." „Es ist wichtig, im digitalen Bereich genau jene Kompetenz zu zeigen, die den Beruf ausmacht. Aber noch wichtiger ist es, dass man jemanden hat, mit dem man persönlich sprechen kann. Denn Dr. Google und Dr. ChatGPT können die menschliche Interaktion in der Apotheke niemals ersetzen“, so König abschließend.
Pharmacy Slam & Nachtapotheke
Nach der Diskussion warf Dr. Elisabeth Oberzaucher in einem unterhaltsamen „Pharmacy Slam“ noch einen verhaltensbiologischen Blick vor und hinter die Tara. Abschließend gab es in der „Nachtapotheke“ bei rezeptfreien Drinks und musikalischer Begleitung von „the WAZ exp.“ noch ausreichend Gelegenheit für inhaltlichen Austausch und Networking.