
Wachsender Arzneimittelbedarf und damit verbundene höhere Ausgaben liegen nicht im Verantwortungsbereich der pharmazeutischen Industrie. Die Preisregularien drücken seit Jahren die Medikamentenpreise tiefer.
„Wenn in letzter Zeit verstärkt öffentlich über steigende Medikamentenausgaben, verursacht etwa durch erhöhte Verordnungszahlen, lamentiert wird, so ist das per se nichts Böses. Es zeigt nur, dass wir alle älter werden, dass der Anteil der älteren Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung steigt und dass sich damit der Bedarf an Medikamenten erhöht. Der pharmazeutischen Industrie daraus unterschwellig einen Vorwurf zu machen und daraus abzuleiten, dass die Medikamentenpreise noch weiter gesenkt werden müssten, lenkt von den wahren Baustellen im Gesundheitswesen ab und schadet zudem der Versorgung, aber auch dem Standort Österreich insgesamt“, kommentierte Herzog Meldungen zum Arzneimittelverbrauch.
Es ist nichts Neues, dass das heimische Gesundheitssystem unter einem hohen Maß an Ineffizienz leidet. Das Geld, das ins Gesundheitssystem fließt, wird nicht wirksam genug eingesetzt. Dabei steuert die pharmazeutische Industrie ihrerseits einen gewichtigen Beitrag zur Finanzierung bei. Das läuft laut Herzog aber schon seit Jahren so. „Denn durch Rückzahlungen im Rahmen sogenannter ‚Preismodellvereinbarungen‘ fließen jedes Jahr Millionenbeträge von pharmazeutischen Unternehmen zurück an die Sozialversicherung.“ 2024 waren es mehr als 450 Mio. Euro.