Auch Kinder sind davon betroffen, die Prävalenz liegt – je nach Einschlusskriterien der Studien und der untersuchten Altersgruppe – zwischen 4,9 und 8,8 %. Die aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt den Eltern von betroffenen Kindern psychologische Maßnahmen und psychosoziale Betreuung. So erwiesen sich kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungen bzw. eine darmzentrierte Hypnotherapie bei Kindern mit RDS als wirksam und sollten erwogen werden.
Deutlicher Placeboeffekt
Eine chinesische Arbeitsgruppe der Tianjin University of Traditional Chinese Medicine (TCM) hat nun erstmals die Placebo-Ansprechrate und die damit verbundenen Einflussfaktoren bei der Behandlung von Kindern mit RDS untersucht.
In ihre Metaanalyse bezogen sie nur randomisierte, placebokontrollierte Studien ein. In den insgesamt
13 Studien mit 445 Kindern in der Placebo-Gruppe besserten sich bei über einem Viertel der Kinder (28,2 %) die Symptome und die Bauchschmerzen verschwanden. Dabei beeinflussten die Art der Verabreichung, das Dosierungsschema und die/der Prüfer:in der klinischen Ergebnisse das Ausmaß des Placeboeffekts signifikant. Das heißt andererseits, dass bei klinischen Studien eine positive Reaktion auf die Placebointervention mitberücksichtigt werden sollte, fordern die Autor:innen.
Quelle
Cai LL et al. Irritable bowel syndrome in children: the placebo response rate and influencing factors a meta-analysis. Pediatric Research 2024;
doi: 10.1038/s41390-023-02996-2.
