In Großbritannien wurden zwei Personen mit der sogenannten Klade Ib positiv getestet. Sie lebten im selben Haushalt wie eine Person, die kurz nach einer Reise durch mehrere afrikanische Länder infiziert diagnostiziert worden war.
Dies sind die ersten lokal übertragenen Fälle der Mpox-Klade Ib in der europäischen WHO-Region und zugleich die ersten Fälle außerhalb Afrikas, seit die WHO im August einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen hat. Diese höchste Alarmstufe soll Behörden weltweit zu verstärkter Wachsamkeit veranlassen.
Das Risiko für die Bevölkerung in Großbritannien und der Region bleibe weiterhin gering, erklärte Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, in der Mitteilung. Dennoch sollten die Gesundheitssysteme ihre Überwachungsmaßnahmen verstärken und darauf vorbereitet sein, Kontaktpersonen bei Verdachts- und bestätigten Fällen schnell zu identifizieren.
Mpox - früher Affenpocken genannt - werden vor allem beim engen Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, etwa beim Sex oder beim engen Umarmen, Massieren und Küssen.
In den letzten Monaten wurden Fälle in der Demokratischen Republik Kongo, Burundi, Ruanda, Uganda und Kenia gemeldet. Zudem infizierten sich auch Menschen aus Schweden, Indien, Thailand und Deutschland im Ausland. Ein solcher Fall betraf einen Patienten in Köln, bei dem Mitte Oktober der neue Erreger nachgewiesen wurde – der erste Infizierte mit Klade Ib in Deutschland. Infektionen mit der Klade IIb wurden bereits seit Mai 2022 in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, festgestellt.
Zu den Symptomen von Mpox gehören ein charakteristischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Todesfälle sind selten, insbesondere in Ländern mit hohen Behandlungsstandards. Bei der Klade Ib wird vermutet, dass sie zu schwereren Krankheitsverläufen führt als die Klade IIb und möglicherweise ansteckender ist. Gesicherte Informationen dazu liegen jedoch bislang nicht vor.
APA