
Dieser anfängliche Rückgang der Gesamtsterblichkeit dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass sich überwiegend Personen mit besserem Gesundheitszustand impfen lassen – zu diesem Schluss kommen nun insbesondere österreichische Wissenschaftler. Der direkte Schutzeffekt der Impfung gegen Todesfälle durch Covid-19 liegt dabei zwischen 26 und 53 Prozent.
Uwe Riedmann von der Universitätsklinik für Innere Medizin der MedUni Wien und seine Co-Autoren, unter ihnen auch der Grazer Sozialmediziner Martin Sprenger, haben ihre Studienergebnisse jetzt im "Journal of Infection" veröffentlicht.
Die Autoren führten eine retrospektive Beobachtungsstudie an der gesamten erwachsenen Bevölkerung Österreichs mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion durch. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 2021 bis 2023.
Zunächst hohe Verzerrung
Zu Beginn stellten die Wissenschaftler eine deutliche Verzerrung der Gesamtmortalität aus allen Ursachen im zeitlichen Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung fest. "Bei 4.324.485 für die Impfung anspruchsberechtigten Personen waren die Unterschiede beim Nicht-Covid-19-Sterblichkeitsrisiko zwischen Geimpften und Ungeimpften kurzfristig (nach der Immunisierung; Anm.) am stärksten und verringerten sich danach. Die Analysen für die ersten zwei Wochen nach der Impfung zeigten eine Reduktion des Sterberisikos unter den Wert von 0,5 für geimpfte Personen im Vergleich zu ungeimpften Personen unabhängig von der Zahl der Immunisierungen (Vakzine-Dosen; Anm.)", heißt es in der Studie. Nach etwa zwei Wochen glich sich das Sterberisiko zwischen den beiden Gruppen – also Personen mit überstandener Covid-19-Infektion und anschließender Impfung bzw. ohne nachfolgende Immunisierung – wieder an.
Der wahrscheinlichste Grund dafür ist, dass in Österreich anteilig mehr Personen mit gutem Gesundheitszustand geimpft wurden. Auf der anderen Seite betonen die Fachleute: "Die Covid-19-Todesfälle wurden unter den immunisierten Personen signifikant verringert (um 26 bis 53 Prozent)." Dieser Schutzeffekt fiel in Phasen mit hohen Covid-19-Erkrankungszahlen besonders stark aus.
APA