Ratgeber 

Neuer Ratgeber von CP GABA und ÖGKiZ zu Kreidezähnen

Artikel drucken
elmex® SENSTIVE PROFESSIONAL Zahnpasta  © CP GABA
© CP GABA

Seit Beginn ihrer Kooperation im Jahr 2014 initiierten CP GABA und die ÖGKiZ neben dem elmex® Poster-Preis weitere Projekte zur Prävention. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, Informationen für Eltern bereitzustellen. Die Informationsmaterialien sind zudem so konzipiert, dass sie auch das Praxisteam bei der Vermittlung von Informationen unterstützen können. 

Qualitative Schmelzveränderungen 

Die aktuelle Österreichische Zahnstatuserhebung zeigt, dass die Prävalenz der MIH bei den untersuchten Kindern im Alter von sechs bis sieben Jahren bei 13 Prozent lag [1]. Dies entspricht etwa dem internationalen Vergleich [2]. Prozentual weniger, aber nicht zu vernachlässigen, traten qualitative Schmelzveränderungen auch bereits im Milchgebiss an den Milchmolaren auf (Milchmolaren-Hypomineralisation, MMH) [1]. Die Ursachen der Mineralisationsstörung sind bisher nicht genau bekannt [3]. Umso wichtiger ist es, Eltern und Kinder über die Erkrankung zu informieren, ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und damit weiteren Schäden an den Zähnen vorzubeugen. Der Ratgeber „Kreidezähne – was ist MIH und was können wir dagegen tun?“ gibt Antworten auf häufige Fragen, informiert über Behandlungsmöglichkeiten und enthält Empfehlungen von Expert:innen. Hierzu zählen auch praktische Tipps für die Zahnpflege zuhause – etwa die Empfehlung, bei Dentinhypersensibiliät, die häufig mit MIH einhergeht, zur Schmerzlinderung zweimal täglich eine Zahnpasta mit acht Prozent Arginin zu verwenden [4]. Hier eignet sich die elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL Zahnpasta. 

Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) stellt einen qualitativen Schmelzdefekt dar, der mindestens einen ersten bleibenden Backenzahn (Molar) betrifft und auch die bleibenden Schneidezähne (Inzisiven) einbeziehen kann. Die Hypomineralisation führt zu einer erhöhten Porosität des Zahnschmelzes. Betroffene Zähne können spröde und bröselig sein, daher die Bezeichnung Kreidezähne. Die Ausprägung kann stark variieren: von leichten gelben oder weißen Fleckungen bis hin zu großen dunklen Stellen auf den Zähnen und brüchigem Zahnschmelz. Entsprechend variieren auch die Schmerzen und Beschwerden der von MIH betroffenen Kinder.

Kariesprävention bei MIH 

Die Kariesprävention ist bei MIH von besonderer Bedeutung, neben der regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolle erkrankter Zähne und deren Behandlung. Denn die Schmelzveränderungen machen Zähne anfälliger für Karies: Studien haben gezeigt, dass Kinder mit einer MIH zwei- bis sechsmal häufiger Karies haben als Kinder ohne eine MIH [5]. Die Empfehlung für Kinder ab sechs Jahren lautet, mindestens zweimal täglich die Zähne mit einer ausreichenden Menge Zahnpasta (1-1,5 cm langer Strang) mit 1.450 ppm Fluorid zu putzen. Bei erhöhtem Kariesrisiko wird empfohlen, einmal wöchentlich ein hochdosiertes Fluoridgel (zum Beispiel mit 12.500 ppm Fluorid) zu verwenden. Je nach Bedarf kann zwei- bis viermal jährlich zudem eine Intensiv-Fluoridanwendung in der Zahnarztpraxis erfolgen [6].

Weiteres Informationsmaterial rund um das Thema Karies-Vorsorge mit Fluorid

Die Broschüre „Karies-Vorsorge mit Fluorid“, die ebenfalls auf der Webseite der ÖGKiZ zum Download bereitsteht, erklärt die Rolle von Fluoriden in der Kariesprophylaxe und ordnet häufige Fragen und Bedenken von Eltern wissenschaftlich fundiert ein. Sie beinhaltet zudem eine übersichtliche Tabelle mit den Fluoridempfehlungen der Fachgesellschaften. Integriert in die Broschüre ist auch ein QR-Code zum Online-Fluoridrechner, den CP GABA gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) entwickelt hat. Dieser bietet Patient:innen die Möglichkeit, die individuelle Fluoridversorgung regelmäßig für sich selbst sowie ihre Kinder zu überprüfen. 

Quellen:

[1] Schwarz T, Kölldorfer, B. Österreichische Zahnstatuserhebung 2023/24. 6- bis 7-jährige Kinder. Gesundheit Österreich, Wien, 2025.
[2] Schwendicke F, Elhennawy K, Reda S, Bekes K, Manton DJ, Krois J. Global burden of molar incisor hypomineralization. J Dent. 2018 Jan;68:10-18. doi: 10.1016/j.jdent.2017.12.002. Epub 2017 Dec 6. Erratum in: J Dent. 2019 Jan;80:89-92. doi: 10.1016/j.jdent.2018.

[3] Garot E, Rouas P, Somani C, Taylor GD, Wong F, Lygidakis NA. An update of the aetiological factors involved in molar incisor hypomineralisation (MIH): a systematic review and meta-analysis. Eur Arch Paediatr Dent. 2022 Feb;23(1):23-38. doi: 10.1007/s40368-021-00646-x.

[4] Lygidakis NA, Garot E, Somani C, Taylor GD, Rouas P, Wong FSL. Best clinical practice guidance for clinicians dealing with children presenting with molar-incisor-hypomineralisation (MIH): an updated European Academy of Paediatric Dentistry policy document. Eur Arch Paediatr Dent. 2022 Feb;23(1):3-21. doi: 10.1007/s40368-021-00668-5.

[5] Americano GC, Soviero VM. Association Between Molar Incisor Hypomineralization and Dental Caries. In: Bekes K (ed) Molar Incisor Hypomineralization – A Clinical Guide to Diagnosis and Treatment. Springer; 2020. 59-69.

[6] Toumba KJ, Twetman S, Splieth C, Parnell C, van Loveren C, Lygidakis NΑ. Guidelines on the use of fluoride for caries prevention in children: an updated EAPD policy document. Eur Arch Paediatr Dent. 2019 Dec;20(6):507-516. doi: 10.1007/s40368-019-00464-2.

Das könnte Sie auch interessieren