AstraZeneca PrimeTime 2025

Gesundheit am Kipppunkt – Prävention & Innovation für eine nachhaltige Versorgung

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AstraZeneca © Shutterstock
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Die Zunahme chronischer Erkrankungen, zahlreichen daraus resultierenden Hospitalisierungen und Langzeit-Behandlungen führt zu einem enormen Ressourcenverbrauch. Neben der Belastung für das Gesundheitspersonal, schlägt sich das auch in ökologischen Aspekten nieder: Würde man das globale Gesundheitswesen als Land betrachten, wäre es der weltweit fünftgrößte Treibhausgas-Emittent.[1] Der österreichische Gesundheitssektor ist für 6,7 Prozent des nationalen CO2-Fußabdrucks verantwortlich.[2] Krankheiten zu verhindern oder diese früher zu erkennen und zu behandeln, scheint daher naheliegend. So rücken Prävention und Früherkennung im Gesundheitswesen zunehmend in den Fokus. Es geht darum, Belastungen auf die Umwelt möglichst effektiv zu reduzieren, während die Lebensqualität von Patient:innen durch Vermeidung langer Krankheiten und Einsatz innovativer Therapien verbessert wird. „Dass wir uns übermäßigen Belastungen im Gesundheitssystems gegenübersehen, ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Umso wichtiger wird es präventive Maßnahmen zu setzen“ eröffnete I.E. Lindsay Skoll, britische Botschafterin in Österreich, den Abend. Als Best Practice führte die Botschafterin flächendeckende Impfprogramme auch in Schulen wie etwa das „UK Vaccination Programme“ an, und betonte gleichzeitig die Wichtigkeit der Zusammenarbeit: „Die PrimeTime bietet den idealen Rahmen, Prävention zu adressieren und an innovativen Lösungen zu arbeiten. Ich denke, wir sind alle hier, weil wir überzeugt sind, gemeinsam einen Unterschied machen zu können“so die Botschafterin weiter.

Gemeinsame Verantwortung: Politik, Wissenschaft und Industrie im Dialog

Auch Filippo Fontana, Country President von AstraZeneca Österreich, betonte in seinen Eröffnungsworten die verschiedenen Herausforderungen im Gesundheitswesen. „Ich denke es ist notwendig, traditionelle Ansätze zu überdenken und den Schritt hin zu einer innovativen Gesundheitsversorgung zu wagen. Kooperationen und Partnerschaften bilden diesbezüglich eine unglaublich wichtige Basis. Dieser Abend soll ein Katalysator dafür sein und alle relevanten Player im Gesundheitswesen zu Wort kommen lassen.“ Gemeinsam mit dem Future Health Lab und weiteren Partner:innen arbeitet das Unternehmen intensiv an einem Projekt, mit dem Ziel einer früheren Diagnose und Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit COPD „Durch die Priorisierung von Prävention, frühzeitiger Diagnose und damit früherer effektiver Behandlung können wir langfristig ein nachhaltiges Gesundheitssystem sicherstellen und gleichzeitig die Versorgung für Patient:innen verbessern“, betonte Fontana weiter.

ViPP und Paneldiskussion setzen starke inhaltliche Akzente

In ihrer Keynote stellte Univ.-Prof. DDr. Mag. Eva Schernhammer, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie am Zentrum für Public Health an der Medizinischen Universität Wien, das „Vienna Prevention Project (ViPP)“ vor, mit dem neue Maßstäbe in der Prävention gesetzt werden sollen. Gemeinsam mit der Stadt Wien wurde das ViPP ins Leben gerufen, um die gesunden Lebensjahre der österreichischen Bevölkerung durch frühzeitige Prävention und den Einsatz von Präzisionsmedizin zu erhöhen. Dafür wird ein datenbasierter Ansatz verfolgt. „Zum Einsatz kommen moderne diagnostische Verfahren aus verschiedenen medizinischen Fachrichtungen. Zusätzlich werden Daten zu Lebensstil, Arbeit und psychischer Gesundheit erhoben sowie biologische Proben für die Biobank gesammelt. Unser Ziel ist es, mithilfe integrierter Datenanalysen und künstlicher Intelligenz neue Methoden zur Risikoeinschätzung und Krankheitsvorhersage zu entwickeln", so Prof. Schernhammer.

In der anschließenden hochkarätig besetzten Paneldiskussion fanden durch die aktive Beteiligung des Publikums zahlreiche verschiedene Sichtweisen Eingang in die Diskussion. Die drei Expert:innen – Univ.-Prof. DDr. Mag. Eva Schernhammer, Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann – griffen unter der Moderation von Claudia Schanza gemeinsam mit den Gästen zentrale Themen wie eine mangelnde Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, die Schwierigkeit ungesundes Verhalten zu ändern, aber auch konkrete Herausforderungen von Screening-Maßnahmen auf; etwa die Fragestellung, wie durch frühere Behandlung erreichte zusätzliche gesunde Lebensjahre gesundheitsökonomisch fair und transparent zu bewerten seien.

Sehr konkret wurde es anhand des Themas flächendeckendes Lungenkrebsscreening – das aus Sicht vieler Teilnehmender, so zeigte die Debatte – längst überfällig ist. In der Diskussion erklärte Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, dass Lungenkrebs beispielsweise in nur rund 20 % der Fälle in einem frühen, noch gut behandelbaren Stadium entdeckt wird. Er betrachtet ein jährliches Niedrigdosis-CT-Scan – ähnlich der Einladung zur Mammografie im Brustkrebsscreening – für Hoch-Risikogruppen wie etwa langjährigen Raucher:innen, als sinnvoll, um eine frühere Diagnose zu erreichen und damit die Behandlungsmöglichkeiten für die Betroffenen deutlich zu verbessern. „Gleichzeitig bedarf es allerdings eines spezialisierten, strategischen und intensiven Rauchentwöhnungs-Programmes, um die Sucht adäquat managen zu können“, betonte der Pneumologe.

Die 15. AstraZeneca PrimeTime hat einmal mehr bewiesen, wie wirkungsvoll der Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Industrie sein kann – wenn das gemeinsame Ziel darin besteht, Gesundheit nicht nur zu diskutieren, sondern aktiv zu gestalten.

Referenzen

  1. Report „Health Care’s Climate Footprint Report“, September 2019, https://global.noharm.org/focus/climate/health-care-climate-footprint-report, zuletzt abgerufen am 15. Mai 2025
  2. „Strategie klimaneutrales Gesundheitswesen“, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Juli 2024, https://broschuerenservice.sozialministerium.at/Home/Download?publicationId=781&attachmentName=Strategie_klimaneutrales_Gesundheitswesen.pdf
    zuletzt abgerufen am 15. Mai 2025

APA OTS

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