
Zu diesem Ergebnis kam ein britisches Forschungsteam, nachdem es einen Datensatz des Gesundheitsdienstes von 3.340 11- bis 19-Jährigen aus dem Jahr 2017 ausgewertet hatte.
Die Jugendlichen und deren Eltern füllten diverse Fragebögen zur psychischen Gesundheit aus und Kliniker:innen erfassten, ob eine klinisch relevante Diagnose vorlag. Unterschieden wurde dabei zwischen internalisierenden (z. B. Depression, Angst) und externalisierenden Störungen (z. B. ADHS). Bei der Art der Nutzung sozialer Medien wurde die Nutzungszeit erhoben und zudem, inwieweit sich die Jugendlichen auf sozialen Medien mit anderen vergleichen, ob sie denken, dass sie die Kontrolle über ihre Nutzungszeit verlieren, und wie zufrieden sie mit ihren Online-Freundschaften sind.
Negative Effekte
Die Studie zeigte, dass Jugendliche mit psychischen Erkrankungen empfänglicher für negative Wirkungen sozialer Medien sind – sie vergleichen sich z. B. stärker oder zeigen vermehrt emotionale Reaktionen auf Online-Feedback. Das wiederum kann bestehende Symptome wie Selbstwertprobleme oder Rückzugstendenzen verstärken und das psychische Wohlbefinden verschlechtern. Besonders deutlich treten diese Muster bei internalisierenden Störungen auf: Die Betroffenen empfinden etwa die Anzahl ihrer Online-Freund:innen häufiger als unzureichend und vergleichen sich vermehrt mit anderen. Bei externalisierenden Störungen zeigt sich eine längere Nutzungsdauer, jedoch weniger ausgeprägte qualitative Unterschiede.