Apotheken rechtssicher schützen

Sicherheit: Prävention als Schlüssel

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Verbandspräsident  Mag. pharm. Thomas Veitschegger (Mitte) mit  Dr. Matthias Petritsch (Leiter Rechtsabteilung ÖAV) und Sicherheitskonsulent Daniel Zipfl © Beigestellt
Verbandspräsident Mag. pharm. Thomas Veitschegger (Mitte) mit Dr. Matthias Petritsch (Leiter Rechtsabteilung ÖAV) und Sicherheitskonsulent Daniel Zipfl © Beigestellt

Welche Maßnahmen präventiv gesetzt werden können und wie bei kriminellen Vorgängen richtig reagiert werden kann, stand bei der österreichweiten Veranstaltungsreihe „Apotheken rechtssicher schützen“ der Rechtsabteilung des Österreichischen Apothekerverbands im Fokus. 

emeinsam mit dem neuen Sicherheitskonsulenten des Apothekerverbands und Bundessicherheitskoordinator des BMI, Daniel Zipfl, tourten die Verbandsjuristinnen und -juristen von September bis Oktober durch die Bundesländer und informierten interessierte Mitglieder über diverse Kriminalitätsmethoden und neue, dreiste Betrugsmaschen. 

In Wien waren der  2. Vizepräsident Mag. pharm. Dr. Alexander Hartl (1. v. r.), Landesgruppenobmann Mag. pharm. Christoph Zeidler (2. v. l.), die Rechtsabteilung des ÖAV und Daniel Zipfl im Festsaal des Apothekerhauses. © Beigestellt
In Wien waren der 2. Vizepräsident Mag. pharm. Dr. Alexander Hartl (1. v. r.), Landesgruppenobmann Mag. pharm. Christoph Zeidler (2. v. l.), die Rechtsabteilung des ÖAV und Daniel Zipfl im Festsaal des Apothekerhauses. © Beigestellt

Apothekenrelevante Praxisbeispiele

„Uns war wichtig, direkt zu unseren Mitgliedern vor Ort zu kommen und allen die Möglichkeit zu bieten, sich bei unseren Expertinnen und Experten aus erster Hand über effektive Sicherheitsmaßnahmen, den Umgang mit kriminellen Vorgängen, Handlungen und unlauteren Geschäftspraktiken zu informieren sowie die generelle Rechtslage in diesen Fällen darzulegen“, erklärt Dr. Matthias Petritsch, Leiter der Rechtsabteilung. So standen viele apothekenrelevante Beispiele aus der Praxis im Vordergrund. 

Investieren in die Sicherheit

Die wichtigste Kernbotschaft kam von Sicherheitskonsulent Zipfl: „Investieren Sie in Sicherheit. Es ist nicht teuer, bringt aber sehr viel.“ So können bereits einfache technische Hilfsmittel, die in der Anschaffung nicht teuer sind, sehr wirkungsvoll sein. Darunter etwa einbruchshemmende Rollbalken, Scherengitter, Bewegungsmelder oder eine lückenlose Beleuchtung.

So reagieren Sie
im Ernstfall richtig!

• Rufen Sie sofort 133!


• Geben Sie folgende Informationen weiter:

– Wer ruft an?

– Was ist passiert?

– Wo ist es passiert?

– Wann ist es passiert?

– Wichtige Zusatzinformationen (Täterbeschreibung, Fluchtrichtung etc.)


• Wichtige Grundregel: Eigenschutz hat immer Vorrang! 


• Bei Einbruch:

– Bei offensichtlichen Einbruchsspuren: Filiale nicht betreten

– Berühren Sie keine Türen oder Gegenstände

– Nach Abschluss der Spurensicherung: Inventur/

Schadenserhebung durchführen


• Bei aggressiven Kund:innen:

– Beschimpfungen ignorieren. Nicht provozieren lassen!

–  „Verstärkung“ holen (zweite:r Mitarbeiter:in)

–  Ggf. zur Unterstützung die Polizei holen!


• Bei „Schwindelfirmen“ und unerbetenen Anrufen

– Leisten Sie keine Zahlungen

– Unterschreiben Sie nichts

– Kontaktieren Sie die Rechtsabteilung des ÖAV Melden Sie den Fall der Polizei


Diebstahl, Raub & aggressive Kundschaft 

Nach wie vor zählt Diebstahl zu den häufigsten Delikten in der Kriminalitätsstatistik. Wichtig sind hier – neben Überwachungssystemen wie etwa der Montage von Spiegeln in schwer einsehbaren Bereichen oder Videoüberwachung – auch Sensibilisierungsmaßnahmen beim Personal. Hier sind besonders erhöhte Aufmerksamkeit, aber auch proaktives Zugehen auf Kundinnen und Kunden gefordert. Bei Raub gelten andere Verhaltensregeln. So empfiehlt Zipfl, unbedingt Ruhe zu bewahren, nicht zu provozieren und keinesfalls auf Gegenwehr zu setzen. Auch bei aggressiver Kundschaft sollten Sie auf Eigenschutz setzen, sich Verstärkung holen und gegebenenfalls die Polizei zur Unterstützung rufen.

In Salzburg informierte sich Landesgruppenobfrau  Mag. pharm. Margarete Olesko gemeinsam mit anderen  Kolleg:innen über die aktuellen Sicherheitsthemen. © Beigestellt
In Salzburg informierte sich Landesgruppenobfrau Mag. pharm. Margarete Olesko gemeinsam mit anderen Kolleg:innen über die aktuellen Sicherheitsthemen. © Beigestellt

Neue Betrugsmaschen

Ein besonderes Hauptaugenmerk lag auch bei der Vorstellung neuer und aktueller Betrugsmaschen. Denn die Tricks von Schwindelfirmen und unseriösen Werbeunternehmen werden immer dreister und professioneller. So wurden neben den Methoden der Firma „Trust U GmbH“ (vormals „North Print NPS GmbH“) auch eine Reihe anderer Firmen vorgestellt, die mit der Vortäuschung von Brancheneinträgen in Wahrheit in kostenpflichtigen Vertragsabschlüssen mit mehrjähriger Laufzeit münden. „Wichtig ist in diesen Fällen: Bleiben Sie gelassen und setzen Sie sich umgehend mit den Expertinnen und Experten aus der Rechtsabteilung in Verbindung!“, appelliert Petritsch abschließend. 

Sollten Sie die eine oder andere Frage zu diesen Themenbereichen – oder an unseren Sicherheitskonsulenten – haben, so können Sie sich gerne unter Tel. 01 404 14-300 an die Rechtsabteilung wenden. 

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