Beschlagnahmungen 

Globaler Großeinsatz gegen gefälschte Arzneimittel

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Medikamente auf einem Tisch © Shutterstock
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 Die Bilanz dieser Operation ist eindrucksvoll: 296 Personen wurden verhaftet, vier illegale Labore entdeckt und 92 Webseiten abgeschaltet.

Angesichts der Gefahren, die von gefälschten Medikamenten für die Bevölkerung ausgehen, betont PHARMIG-Generalsekretärin Alexandra Herzog die Bedeutung dieser umfassenden Polizeiaktion: „Die sichergestellten Waren, die im Rahmen der Operation beschlagnahmt wurden, zeigen uns, dass der illegale Handel mit gefälschten Arzneimitteln und anderen Präparaten nach wie vor blüht. Die Händler sind skrupellos, denn gefälschte Arzneimittel gefährden die Gesundheit und oft sogar das Leben von Patientinnen und Patienten. Gefälschte Produkte unterliegen keiner Qualitätskontrolle, werden ohne verpflichtende Standards bei Hygiene oder Sicherheit hergestellt und enthalten in der Regel abweichende, unzureichende oder von den Originalpräparaten abweichende Mengen der Wirkstoffe.“

Irre Mengen

Wie aus der Pressemitteilung von Europol hervorgeht, wurden bei der Schwerpunktaktion über 636.000 Packungen illegaler Arzneimittel, über 69 Tonnen Pulver und Rohmaterial, mehr als 11.500 Liter an Arzneimittelwirkstoffen, etwa 121.500 Fläschchen und Ampullen sowie über 12 Millionen Tabletten sichergestellt. Dabei handelt es sich, wie schon ähnliche Aktionen in der Vergangenheit gezeigt haben, vorwiegend um Doping-Produkte, aber unter anderem auch um Medikamente gegen erektile Dysfunktion sowie Vitaminpräparate und Präparate für den Einsatz in der Schönheitschirurgie.

Allein in Österreich wurden laut Meldung des Bundesministeriums für Inneres gefälschte Medikamente, darunter Anabolika in Form von 255.100 Pillen, 10.750 Ampullen und 140.400 Packungen, sichergestellt. Dazu kommen Drogenersatzstoffe in 2.600 und Potenzmittel in 37.860 Packungen.

Herzog fügt hinzu: „Der einfachste Weg, um Fälschern das Handwerk zu legen, ist, auf Arzneimittel aus dubiosen Quellen gänzlich zu verzichten. Wem seine eigene Gesundheit wichtig ist, der sollte Medikamente ausschließlich in Apotheken oder bei zertifizierten Online-Apotheken beziehen.“

OTS/Red

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