Medikamentenpreise

US-Sozialpaket trifft Pharmaindustrie hart

Artikel drucken
Symbolbild: Medikamente liegen auf US-Flagge. © Shutterstock
© Shutterstock

US-Präsident Joe Biden hat sein größtes Wahlversprechen durchgesetzt. Der US-Kongress hat nach schwierigen und zähen Debatten ein milliardenschweres Klimaschutz- und Sozialpaket verabschiedet. Nach dem Senat stimmte Mitte August auch das Repräsentantenhaus für das Gesetz. Rund 370 Mrd. Dollar fließen in Energie-sicherheit und Klimaschutz. Das gesamte Paket hat ein Volumen von 670 Mrd. US-Dollar. Davon sind 64 Mrd. Dollar für das Gesundheitspaket vorgesehen. Damit sollen v. a. 13 Mio. Amerikaner:innen unterstützt werden, um ihre privaten Krankenversicherungen zu bezahlen.

Denkzettel für die Pharmabranche?

Der Staat will über die nächsten zehn Jahre 740 Mrd. Dollar einnehmen, ein Drittel davon über die Kostensenkung bei Medikamenten. Mit dem „Medicare-Programm“ will man mehr Durchschlagskraft in den Verhandlungen über Medikamentenpreise erhalten, bis 2026 gedeckelt auf zehn Arzneimittel. Insgesamt haben sechs der zehn weltweit größten Pharmaunternehmen ihren Sitz in den USA. Doch auch Europa könnte Auswirkungen des Gesetzespakets zu spüren bekommen. Denn US-Preise werden in unseren Breitengraden häufig als Referenzwerte in den Verhandlungen eingesetzt. Die Branche reagierte mit einer Warnung an die Politik: Durch die deutlich tieferen Preise könnten innovative Medikamente in den USA oder weltweit gar nicht mehr auf den Markt kommen; denn die Kosten und das Risiko in der Forschung und Entwicklung würden nicht mehr markt-gerecht entschädigt.

vr

Das könnte Sie auch interessieren