So steht es jedenfalls in der Studie, die im Journal Gastric Cancer publiziert wurde. Diese prospektive Untersuchung berücksichtigte Daten aus einer britischen Kohortenstudie mit mehr als 470.000 Erwachsenen, die unter anderem freiwillige Angaben zum gewohnheitsmäßigen Nachsalzen bei Tisch gemacht hatten. Im Beobachtungszeitraum von rund elf Jahren entwickelten Menschen, die nach eigenen Angaben ihr Essen stets beziehungsweise häufig nachsalzen, um 39 % häufiger ein Magenkarzinom als jene, die ihren Speisen nie oder selten Salz hinzufügten.
Für all jene, die gerne den Salzstreuer am Tisch benützen oder eine Extraprise Salz hinzufügen, kommt nun Entwarnung: Die erschreckend hohe Zahl von 39 % kommt nur zustande, wenn das relative Risiko angegeben wird. In absoluten Zahlen sieht das Ganze wesentlich harmloser aus: Unter jenen, die nie oder selten nachsalzten, waren 0,123 % an Magenkrebs erkrankt; unter jenen, die immer nachsalzten, waren es 0,231 %. Das sind absolut gesehen 0,108 Prozentpunkte mehr.
Diesen kleinen Anstieg als relativen Anstieg ausgedrückt beträgt 88 % mehr Magenkrebspatient:innen. Adjustiert auf Unterschiede in Diät, Rauchen, Alkoholkonsum und anderen Faktoren reduzierten sich die 88 % auf 39 %. Das entspricht einem absoluten Anstieg an Magenkrebserkrankungen von etwa 0,05 Prozentpunkten. So wird aus einer sprichwörtlichen Mücke ein Elefant.
Quelle
- Kronsteiner-Gicevic S et al. Adding salt to food at table as an indicator of gastric cancer risk among adults: a prospective study. Gastric Cancer 27, 714–721 (2024).