Hohe Zahl

Mehr als 800 Millionen Diabetiker weltweit

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Mann kontrolliert Blutzuckerspiegel © Shutterstock
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Betroffen sind mehr als 800 Millionen Personen. Knapp 60 Prozent bekommen noch keine Therapie, wird in einer neuen Studie im "Lancet" aus Anlass des Welt-Diabetes-Tages (14. November) gewarnt. Für Österreich zeichnet die Untersuchung ein von aktuellen heimischen Zahlen etwas abweichendes Bild.
Die neue Untersuchung wurde von einer internationalen Wissenschaftergruppe in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt. "Die Wissenschafter verwendeten die Daten von mehr als 140 Millionen Menschen im Alter über 18 Jahren und aus mehr als 1.000 Studien in verschiedenen Staaten", teilte die weltweit angesehene Medizinfachzeitschrift mit.
"Von 1990 bis 2022 verdoppelte sich die Diabetes-Häufigkeit sowohl bei den Männern (von 6,8 auf 14,3 Prozent) als auch bei den Frauen (von 6,9 auf 13,9 Prozent). Mit dem zusätzlichen Einfluss des Wachstums der Weltbevölkerung und der demografischen Entwicklung (Alterung; Anm.) kommt man auf 828 Millionen Erwachsene mit Diabetes im Jahr 2022. Das bedeutet einen Zuwachs um 630 Millionen Betroffene seit 1990, als schätzungsweise rund 198 Millionen Menschen diese Krankheit hatten", schrieben die Experten.

Frappant ist die nach Weltregionen, Staaten und sozialer Situation sehr unterschiedliche Entwicklung: Während sich beispielsweise in Pakistan bei den Frauen die Häufigkeit von Diabetes von neun auf 30,9 Prozent erhöht hat, wurde in den reichen Ländern der Erde, zum Beispiel in Frankreich, Spanien und Dänemark, kaum eine Veränderung beobachtet.

Die Staaten mit den geringsten Diabetes-Raten für beide Geschlechter im Jahr 2022 waren in Westeuropa und in Ostafrika angesiedelt, umfassten aber auch Kanada und Japan. Sie lagen bei zwei bis vier Prozent in Dänemark, Spanien, der Schweiz für die Frauen und zwischen drei bis fünf Prozent für Männer in Ländern wie Dänemark, Frankreich, Uganda, Kenia, Malawi und Ruanda.
Auf der anderen Seite: 25 Prozent und sogar einen noch höheren Anteil an Diabetikern gibt es in pazifischen Inselstaaten, in der Karibik, im Nahen Osten und Ländern wie Pakistan und Malaysia. "Ein wichtiger Verstärker beim Wachstum der Typ-2-Diabetes-Problematik und für die nationalen Unterschiede sind Adipositas und schlechte Ernährung", schrieben die Fachleute.
Die höchsten Diabetes-Raten in den hoch entwickelten Industrienationen weisen die Vereinigten Staaten auf: 11,4 Prozent der Frauen und 13,6 Prozent der Männer leiden daran.

Drei von fünf Erwachsenen mit Diabetes über 30 Jahre (59 Prozent) sind medizinisch diesbezüglich nicht versorgt. Die Zahl der Betroffenen ohne Behandlung hat sich seit 1990 um den Faktor 3,5 erhöht und erreichte im Jahr 2022 die Zahl von 445 Millionen Patienten (1990: 129 Millionen).
Etwas kritisch sind offenbar in der Studie die Zahlen für Österreich zu sehen. Laut der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) leben derzeit rund 800.000 Menschen in der Alpenrepublik mit Diabetes. Fachleute haben in der Vergangenheit unter Einberechnung der Personen mit Prädiabetes sogar schon von mehr als einer Million Betroffenen gesprochen.

Die neue Studie spricht von einem Anteil der Diabetiker an der österreichischen Bevölkerung über 18 Jahre bei den Frauen von 4,7 Prozent (2022; 290.000 Betroffene) und bei den Männern von 5,7 Prozent (300.000 Personen im Jahr 2022). In beiden Geschlechtern hätte sich seit 1990 keine Änderung gezeigt. Jeweils rund 60 Prozent der Betroffenen im Alter über 30 Jahren befanden sich demnach in Behandlung. In Belgien liegt dieser Anteil übrigens bei 86 Prozent unter den zuckerkranken Frauen und bei 77 Prozent unter den Männern mit dieser Erkrankung.

APA

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