Koinfektionen

Influenzaviren beeinflussen SARS-CoV-2

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SARS-CoV-2 © Shutterstock
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Anhand von kultivierten Zellen und in Tierversuchen mit Hamstern fanden nun US-Forscher:innen heraus, dass das Influenza-A-Virus die Replikation von SARS-CoV-2 in der Lunge beeinträchtigt. So war das Virus bei koinfizierten Hamstern bereits nach fünf Tagen aus der Lunge eliminiert, während es bei nur mit SARS-CoV-2 infizierten Hamstern noch nach sieben Tagen nachweisbar war. „Die Grippe versetzt den Organismus des Hamsters quasi in einen antiviralen Status, bei dem nach der Infektion Interferon-stimulierte Gene hochreguliert werden“, erläuterte Prof. ­Stephan Becker gegenüber dem Science Media Center.

Breiter Impfschutz wichtig

Allerdings scheint die virale Interferenz nur in eine Richtung zu funktionieren. Tiere, die zuerst mit Corona- und danach mit Influenzaviren infiziert wurden, wiesen eine ebenso starke Influenzavirusreplikation auf wie nach einer alleinigen Influenzainfektion. 

Doch für grundlegende Aussagen zu Koinfektionen braucht es Studien an Menschen, gibt Becker zu bedenken und rät: „Es ist wichtig, dass wir für den Herbst und Winter wieder einen breiten Impfschutz aufbauen gegen SARS-CoV-2, aber auch gegen Influenza. So minimieren wir ziemlich sicher die Gefahr von möglichen Koinfektionen vor allem für Ältere.“

AC

Quelle

Oishi K et al. Journal of Virology 2022; doi: https://doi.org/10.1128/jvi.00765-22

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